fzs (Berlin). Unter dem Motto „Das BAföG wird 40 – Zeit sich weiterzubilden“ beginnt am heutigen Donnerstag der vierzigtägige Aktionszeitraum anlässlich des 40.Geburtstages des BAföG. Dieser Zeitraum soll genutzt werden, um das Thema mit verschiedenen Aktionen in den Studierendenschaften zu thematisieren.
„Nach der 23. Novelle im Herbst, droht das Thema in Vergessenheit zu geraten, dabei ist eine ausreichende Studienfinanzierung nach wie vor existenziell für viele Studierende. Wir geben uns mit einer leichten Erhöhung nicht zufrieden, sondern suchen nach Möglichkeiten, die Studienfinanzierung gerecht auszugestalten und weiterzuentwickeln“, so Moska Timar, Vorstandsmitglied im fzs.
Die Kampagne wird von der DGB-Jugend unterstützt. Der DGB-Bundesjugendsekretär René Rudolf erklärt: „Ein starkes BAföG spielt die zentrale Rolle für eine soziale Öffnung der Hochschulen und für mehr Chancengleichheit.“
Kernforderungen der Kampagne sind die Abschaffung der Altersgrenze, das BAföG als Vollzuschuss, sowie ein bedarfsgerechter Ausbau mit regelmäßigen automatischen Anpassungen. „Dass man trotz BAföG arbeiten muss, da man ansonsten das Studium nicht finanzieren kann, ist unhaltbar – leider aber Realität. Der BAföG-Satz deckt nicht den Bedarf der Studierenden. Der Appell lautet hier: Der Bedarf muss regelmäßig errechnet werden und der BAföG-Satz automatisch diesem angepasst werden“, so Rudolf weiter.
Juliane Knörr, ebenfalls vom Vorstand des studentischen Dachverbandes fzs ergänzt: „Die Altersgrenze, die im Moment bei 35 Jahren liegt, ist aus unserer Sicht auch eine unzulässige Hürde. Wer lebenslanges Lernen fordert, muss alternative Lebensläufe anerkennen und eine Studienfinanzierung unabhängig vom Alter sicherstellen. Des Weiteren soll das BAföG wieder als ein Vollzuschuss ohne Darlehensanteil gewährt werden, sodass ein schuldenfreies Studium möglich ist. Dies war bei der Einführung des BAföG 1971 bis 1983 bereits der Fall. Hier gilt es, die Verschlechterung zurückzunehmen und ein schuldenfreies Studium zu ermöglichen.“
Über diese Kernforderungen hinaus sind auch weitere denkbar: Der Aktionszeitraum soll den Raum bieten, Diskussionen rund ums BAföG und Ansatzpunkte zu Verbesserungen des Studienfinanzierungssystems anzuregen. „Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und würden diese gerne mit Frau Dr. Annette Schavan diskutieren. Anlässlich des Geburtstages laden wir sie herzlich zum Kuchenessen am Ende der Kampagne am 20. Juni ein, um die notwendigen Änderungen zu besprechen“, so Moska Timar abschließend.