Semesterstart im Zelt – viele Erstsemester ohne Wohnung

In diesen Wochen startet das neue Wintersemester an den Hochschulen. Erwartungsweise beginnen in diesem Semester mehr Studierende als jemals zuvor mit dem Studium. Viele von ihnen haben immer noch keine Wohnungen oder WGs gefunden. Der studentische Dachverband fzs macht auf diese Situation nun mit einer Kampagne aufmerksam.

Katharina Mahrt, fzs-Vorstandsmitglied erläutert die Situation: „Momentan sind nur für weniger als 11 Prozent der Studierenden Wohnheimplätze vorhanden. In den letzten zwanzig Jahren ist diese Zahl stetig gesunken. 40 Bewerber*innen auf ein einziges WG-Zimmer ist keine Ausnahme mehr. Studierende finden oft keine bezahlbaren Wohnungen und müssen vorerst in Provisorien wie Hörsälen, Zelten oder Turnhallen wohnen. Unsere Kampagne möchte für die Situation der Studienanfänger*innen sensibilisieren. Es muss dringend mehr bezahlbarer Wohnraum für Studierende sichergestellt werden.“

Dorothea Hutterer, ebenfalls fzs-Vorstandsmitglied, erläutert abschließend die Forderungen des fzs: „Die öffentliche Förderung von Wohnheimplätzen muss erhöht werden. Die Landeszuschüsse für die Studierenden sinken seit Jahren, obwohl die Anzahl der Studierenden steigt. Die Länder sind aufgefordert, mehr in den Wohnheimbau der Studierendenwerke zu investieren und sich für ein Bund-Länder-Programm zur Schaffung von Wohnraum einzusetzen. Ein erfolgreiches Studium erfordert eine funktionierende soziale Infrastruktur. Dazu gehört in erster Linie eine gesicherte, bezahlbare Unterkunft während der Studienzeit.“