Hochschulöffnungen? Studentischer Dachverband fzs fordert mehr Beachtung der Hochschulen bei Coronamaßnahmen

„Die Hochschulen sind nun seit über einem Jahr geschlossen, wenn auch Bibliotheken oder Mensen vereinzelt öffnen durften. Das ist im Rahmen der Coronaschutzmaßnahmen momentan auch richtig so“, findet Carlotta Kühnemann, Vorstandsmitglied im freien zusammenschluss von student*innenschaften (fzs). „Hochschulen sind Orte der Wissenschaft und deren Erkenntnisse verbieten nunmal aktuell Veranstaltungen mit mehreren Menschen in Präsenz abzuhalten. Problematisch ist jedoch, dass die Hochschulen in allen Plänen der Politik bislang schlichtweg vergessen wurden. Hierdurch fahren Hochschulbetriebe seit einem Jahr auf Sicht, ohne mittel- bis langfristige Handlungsperspektiven ableiten zu können. Es muss Schluss sein mit warmen Worten und braucht klare politische Vorgaben.“


„Viele Studierenden leiden aufgrund der Schließungen an starker Einsamkeit und Stress. Dies zeigt sich an der Überlastung der psychologischen Beratungsangebote für Studierende. Zudem kann das Lehrangebot in praktischen Fächern teilweise kaum sinnvoll umgesetzt werden“, erläutert Paul Klär, ebenfalls fzs-Vorstandsmitglied. „Die Lösung sehen wir aber nicht in der Öffnung der Hochschulen, wenn wir die Pandemie solidarisch und gesamt- gesellschaftlich besiegen wollen. Beratungsangebote müssen ausgebaut und soziale Interaktionsräume geschaffen werden. Zudem gilt es die Forderungen des Solidarsemesters, wie beispielsweise Freiversuchsregelungen und die BAföG-Verlängerungen, zur Milderung der Umstände beizubehalten. Dort, wo sich Präsenzlehre jedoch nicht vermeiden lässt, müssen seitens der Länder den Studierenden und Lehrenden zumindest Covid-Tests täglich kostenfrei bereitgestellt und entsprechende Schutzmaßnahmen veranlasst werden.“