Forderung: Pflichtveranstaltungen zur Nachhaltigkeit an Hochschulen

Schon 1713 beschrieb Hans Carl von Carlowitz Nachhaltigkeit aus einer  forstwissenschaftlichen Perspektive [1]. Im Brundtland-Report 1987 wurde der Begriff Nachhaltigkeit geschärft und gewann globale Relevanz. Eine nachhaltige Entwicklung schafft es, die gesellschaftlichen Bedürfnisse zu erfüllen und dabei eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu erhalten [2]. Die Vereinten Nationen beschlossen 2015 die Sustainable Development Goals (SDGs), 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung [3].

Nachhaltigkeit ist von so hoher gesellschaftlicher Relevanz, dass es in Forschung und Lehre unabhängig von der Fachrichtung einen entscheidenden Platz einnehmen sollte. Einige Hochschulen und Universitäten haben sich daher bereits in vielfältiger Form selbst zur Nachhaltigkeit verpflichtet und viele Bundesfachschaftentagungen haben ebenfalls schon Forderungen bezüglich dieses Themas formuliert:

  • 28. Psychologie-Fachschaften-Konferenz (Wintersemester 2018) [4]
  • Bundesfachschaftenkonferenz Wirtschaftswissenschaften (Wintersemester 2018, Wintersemester 2020, Wintersemester 2022) [5]
  • bvmd-Medizinstudierendenversammlung (Wintersemester 2018) [6]
  • 94. Bauingenieur-Fachschaften-Konferenz (Wintersemester 2019) [7]
  • freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V. (2019) [8]
  • 50,0. Konferenz der deutschsprachigen Informatikfachschaften (Sommersemester 2022) [9]
  • 99. Bauingenieur-Fachschaften-Konferenz (Wintersemester 2022) [10]

Trotzdem finden sich unserer Meinung nach eindeutig noch zu wenige Inhalte in den Curricula an deutschen Hochschulen und Universitäten, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen.

▶ Wir fordern daher gemeinsam, Nachhaltigkeitsthemen, insbesondere die in den SDGs beschriebenen Ziele, umgehend umzusetzen:

  • Dazu müssen entsprechende Inhalte in Modul- bzw. Studienordnungen im Rahmen von Pflichtmodulen im Bachelor- bzw. Grundstudium (min. 5 ECTS) festgeschrieben werden.
  • Weiterhin müssen Aspekte der Nachhaltigkeit in Berufungs- und Akkreditierungsprozessen ausdrücklich und aktiv berücksichtigt werden.
  • Auch die finanzielle und organisatorische Unterstützung studentischer Initiativen und Projekte, die nachhaltige Entwicklung und Bildung und an den Hochschulen behandeln, muss verstärkt erfolgen, zum Beispiel bei studentisch organisierten Ringvorlesungen, Ausstellungen und Exkursionen.

▶ Wir fordern Sie auf, Selbsterklärungen, Verpflichtungen, und Lehrleitbilder der Hochschulen zum Thema Nachhaltigkeit tatsächlich umzusetzen bzw. einzuführen.

▶ Weiterhin fordern wir die Fachbereiche bzw. Fakultäten zur Stellungnahme auf, ob und wie Sie konkret unsere o.g. Forderungen umsetzen werden.

Quellen/Links

[1] Hans Carl von Carlowitz (1713). Sylvicultura Oeconomica. 105-106 URL: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/85039/127

[2] Volker Hauff (Hrsg.): Unsere gemeinsame Zukunft: der Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. 1. Auflage. Eggenkamp, Greven 1987, ISBN 978-3-923166-16-9.

[3] https://sdgs.un.org/

[4] https://psyfako.org/wp-content/uploads/28-Initiative-fuer-Nachhaltigkeit-und-Ethik-PP-Nachhaltigkeit-und-Ethik-an-deutschen-Hochschulen.pdf

[5] https://www.bufak-wiwi.org/wp-content/uploads/2023/01/202002_Nachhaltige-Entwicklung-an-deutschen-Hochschulen.pdf

[6] https://www.bvmd.de/portfolio-items/klimawandel-und-gesundheit/?portfolioCats=116%2C114%2C117%2C112%2C119%2C115%2C118%2C120

[7] https://www.baufak.de/home/ergebnisse/10/129

[8] https://www.fzs.de/2019/07/28/fzs-for-future-nachhaltigkeitspositionspapier/

[9] https://wiki.kif.rocks/wiki/KIF500:Resolutionen/Nachhaltigkeitsaspekte_in_der_Lehre

[10] https://www.baufak.de/home/ergebnisse/10/137

Weitere Ressourcen

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