Vor zwei Wochen stellten der DGB Thüringen, die IG Metall Eisenach und die bundesweite Studierendenvertretung fzs ihr Zeitungsprojekt vor, mit dem sie ihre Kritik an der Deutschen Burschenschaft und deren Burschentag in Eisenach für die BürgerInnen der Stadt zusammengetragen haben. Nach dem Burschentag und mehreren Infoständen in Eisenach fällt ihre Bilanz positiv aus.
Mark Seeger, als Jugendsekretär gemeinsam mit Jugendlichen der IG Metall an allen Infoständen dabei, wies insbesondere auf den lokalen Bezug der Zeitung hin: „Die von Verbindungsstudenten an Arbeitern begangenen Morde von Mechterstädt 1920 sind vielen Eisenacher Bürgerinnen und Bürgern nach wie vor bekannt, und es war wichtig, diesen lokalen Bezug zum Aufhänger der Zeitung zu machen“, so Seeger. Er registrierte generell „offene Ohren“ bei den Eisenachern für die Kritik an den Burschenschaften.
Enttäuscht äusserte sich Harald Pittel vom Vorstand des freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) über das Diskussionsverhalten der Burschenschafter: „Burschen, die zu unserem Infostand kamen, spulten wie auswendig gelernt altbekannte Schutzbehauptungen ab. Etwa, die Burschenschaften seien von der Naziführung als Oppositionelle verboten worden. Auf den Hinweis, dass dies nicht stimmt, bekam man statt einer vernünftigen Antwort einen dummen Spruch.“ Harald Pittel vermisste eine wissenschaftliche Auseinandersetzung der Burschenschaften mit ihrer Nazivergangenheit und der gegenwärtigen Präsenz der extremen Rechten in den Burschenschaften.
Auf dem Burschentag war erneut eine vom Bayrischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Burschenschaft, die Danubia München, als bundesvorsitzende Burschenschaft im Gespräch.
Die erwähnte Zeitung kann auf der Homepage des fzs herunter geladen werden. Ihr findet sie (mit weiteren Informationen zum Thema) unter diesem Link