Berlin: „Wir können der positiven Bilanz von Bund und Ländern nicht folgen“, stellt Christine Scholz vom Studierendendachverband fzs nach dem heutigen Bologna-Symposium von BMBF und KMK richtig. Aus Sicht der Studierenden bedarf es bei der weiteren Entwicklung des so genannten Bologna-Prozess zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraums erheblicher Verbesserungen in zahlreichen Themenfeldern. Dies gilt insbesondere für die Qualitätsentwicklung und die soziale Dimension.
„Anstatt die Debatte über Bildungsziele mit unterschiedlichen gesellschaftlichen AkteurInnen in das Zentrum zu rücken und studentische Mitbestimmung sicher zu stellen, wird die Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master immer schneller und mit immer weniger Reflektion vorangetrieben“, kritisiert fzs-Vorstandsmitglied Steffi Geyer. „Das bestehende System der Akkreditierung ist keine Grundlage für eine demokratisch gestaltete qualitative Studienreform.“
Auch soziale und geschlechtsspezifische Aspekte werden bei der Umsetzung des Bologna-Prozess so gut wie gar nicht berücksichtigt: „Die soziale Dimension wird auf die Förderung der Mobilität reduziert. Ziel sollte es statt dessen sein, soziale und geschlechtsspezifische Unterschiede auf allen Ebenen abzubauen und das Bildungsysystem insgesamt durchlässiger zu gestalten“, so Vorstandskollegin Nele Hirsch, „Durch eine Verschärfung von Auswahlverfahren, Übergangsquoten zum Master oder restriktiveren Studienordnungen wird statt dessen die ohnehin schon bestehende Selektivität massiv verschärft.“
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Die Pressemiteilungen des BMBF zum heutigen Bologna Symposium findet ihr unter: