„Perspektive Deutschland“: Mehrheit gegen Studiengebühren

Bei der diesjährigen Online-Umfrage „Perspektive Deutschland“, die seit 2001 jährlich stattfindet und unter der Schirmherrschaft von Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker steht, wurden 620.000 Menschen über ihre Vorstellungen zu politischen Reformen in der BRD und Ähnlichem befragt.

Zwar können die InitiatorInnen (McKinsey, Stern, ZDF und web.de) die ständig in den Medien propagierte Forderung nach schnelleren Reformen und besserer Belohnung für Leistung auch in der Meinung der Bevölkerung wieder finden. Allerdings wurde auch stärkerer sozialer Ausgleich und mehr staatliche Verantwortung in den Bereichen Gesundheit, Rente und Bildung von den Befragten als wichtig eingestuft.

Beim Thema Studiengebühren konnten die Befragten zwischen zwei Modellen wählen: Im Modell A wurde die gebührenfreie Ausbildung aller Studierenden an staatlichen Universitäten oder Fachhochschulen vorgeschlagen. In diesem Szenario bringt der Staat die Kosten aus Steuermitteln auf. Im Modell B sollten die Studierenden ihre Ausbildung in Form von Studiengebühren vom ersten Semester an mitfinanzieren. Es wurde angenommen, dass Banken bzw. die öffentliche Hand in diesem Modell ausreichend Möglichkeiten zur Kreditfinanzierung anbieten. Studierende sprachen sich zu 67 Prozent für Modell A und nur zu 21 Prozent für Modell B aus. In der Gesamtbevölkerung wurde Modell A mit 43 zu 39 Prozent präferiert.

Im Unterschied zu etlichen anderen in den Medien lancierten Umfragen die große Mehrheiten für Studiengebühren herausgefunden hatten, ist diese Umfrage repräsentativ und die Fragestellungen sind öffentlich zugänglich. (pj)