Abschaffung der ZVS ist der falsche Weg

Berlin (fzs). Auf der gestrigen Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) wurde die Umwandlung der ZVS zu einer Servicestelle für die Hochschulen diskutiert. Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) steht diesen Entwicklungen im Bereich des Hochschulzuganges kritisch gegenüber. „Dem Recht auf freie Berufswahl, welches im Grundgesetzt festgeschrieben ist, kann schon jetzt durch den großen Mangel an Studienplätzen nicht Rechnung getragen werden“, so Imke Buß vom Vorstand des fzs. „Die ZVS als Mangelverwaltung muss so lange aufrechterhalten werden, bis diese durch ausreichend Studienplätze überflüssig gemacht wird.“ Aus Sicht des fzs ist es Aufgabe des Staates dafür zu sorgen, dass es genug ausfinanzierte Studienplätze gibt.

Die endgültige Abschaffung einer zentralen Stelle für die Vergabe von Studienplätzen würde jedoch das derzeitige Chaos noch verstärken. Schulabgängerinnen und Schulabgänger stehen vor der Aufgabe, sich aus 8.781 grundständigen Studiengängen an 345 Hochschulen allein in Deutschland einen für sie passenden aussuchen zu müssen. Die Zugangsvoraussetzungen sind jedoch an jeder Hochschule anders, die Hochschullandschaft ist vollkommen undurchsichtig.

Doch selbst wenn sich die jungen Menschen an mehreren Hochschulen beworben haben, ist ihnen noch lange keinen Studienplatz sicher. „Um gleiche Voraussetzungen für den Hochschulzugang zu schaffen, benötigen wir unbedingt ein in ganz Deutschland gültiges Bundeshochschulgesetz“, fordert Florian Hillebrand, ebenfalls Vorstandsmitglied des fzs. „Auch nach der Föderalismusreform hat der Bund die Kompetenzen, einen Rahmen für einen bundesweiten Hochschulzugang zu setzen – dieser muss schnellstmöglich geschaffen werden.“

Ohne zentrale Verwaltung wird zahlreichen jungen Menschen der Zugang zur Hochschule verwehrt. Durch Mehrfachbewerbungen kommen weit weniger Studierende an eine Hochschule, als Zulassungen vergeben wurden. Trotz Nachrückverfahren bleiben so Kapazitäten ungenutzt.