Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) fordert die Hochschulen auf, ihre neu eingeführten Bachelor-und Masterstudiengänge noch einmal zu überdenken. Die immense Prüfungslast, die Lehrende im Rahmen der aktuellen Umfrage des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) feststellen, beklagen die Studierenden schon seit Einführung der neuen Studiengänge. Dabei sind aus Sicht des fzs oftmals die Lehrenden nicht unschuldig an der jetzigen Situation: „Die Lehrenden sitzen in den Gremien, die die Prüfungsordnungen festgelegt haben und verfügen über die Mehrheit der Stimmen. Es ist im Zuge des Bologna Prozess niemand zu der Prüfungsinflation gezwungen worden“, erläutert fzs-Vorstandsmitglied Imke Buß. „Die Studierenden haben seit Beginn der Reformen gegen diese Prüfungslast gearbeitet. Es war absehbar, dass das weder für Lehrende noch für Studierende leistbar ist.“
Der fzs fordert die Lehrenden auf, flexibel auf Probleme zu reagieren und die neuen Prüfungsordnung mit den Studierenden gemeinsam noch einmal zu überarbeiten. „Ein neuer Studiengang ist nicht in Stein gemeißelt. Die hausgemachten Probleme sollten angegangen werden – Anwesenheitsüberprüfungen und inadäquate Prüfungsformen können bald der Vergangenheit angehören. Davon profitieren dann Studierende wie Lehrende“, fasst Buß zusammen.
Gleichzeitig fordert der fzs die Landesregierungen auf, den Hochschulen mehr Geld zuzusprechen. Die Umstellung der Studiengänge läuft meist parallel zum regulären Betrieb, aber ohne zusätzliche Mittel. „Viele Lehrende arbeiten unter sehr schlechten Bedingungen. Das geht zu Lasten von Studium und Lehre. Um die Studienreform mit all ihren Facetten umsetzen zu können werden dringend neue Stellen benötigt – auch für die Studienberatung und Betreuung der Studierenden“, so fzs-Vorstand Regina Weber. „Studierende werden oft allein gelassen. Für bessere Lehre und mehr Betreuung müssen die Hochschulen die richtige finanzielle Ausstattung bekommen.“