Berlin (fzs). Das deutsche Bildungssystem ist im höchsten Maße selektiv. Von der Einführung von Studiengebühren in 7 Bundesländern über Zulassungsverfahren zur Hochschule, sinkende staatliche Zuschüsse für Schulbücher bis hin zu steigenden Gebühren für die Kindertagesstätten werden vielerorts neue Hürden für die jungen Menschen aufgebaut.
„Die aktuelle Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes zeigt deutlich, dass die Hürden im Bildungssystem dazu führen, dass Kindern von Nicht-AkademikerInnen der Zugang zu höheren Bildungseinrichtungen kaum möglich ist. Auf diese Problematik wollen wir mit dem ‚Chancentod des Jahres‘ aufmerksam machen“, erklärt fzs-Vorstandsmitglied Regina Weber.
Der Chancentod des Jahres ist ein Preis, der an eine Person oder Organisation verliehen wird, die sich für die extreme Chancenungleichheit des deutschen Bildungssystems oder für die Vernichtung des übrig gebliebenen Restes an Durchlässigkeit verantwortlich zeigt. Getragen wird die Kampagne von einem breiten Bündnis, dem neben dem fzs u.a. das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS), der Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) und die DGB-Jugend angehört.
Alle Bürgerinnen und Bürger können nun in einer ersten Phase bis Mitte Juni Vorschläge einreichen, wer aus ihrer Sicht den Chancentod des Jahres 2008 verliehen bekommen sollte. Dies ist unkompliziert per E-Mail an chancentod“at“studis.de möglich. Aus den Ergebnissen wählt dann eine 7köpfige Jury den besten Vorschlag für die Preisverleihung im Juli aus.
„Es gibt in vielen Bereichen des Bildungssystems massive Probleme, mit denen junge Menschen zu kämpfen haben. Deshalb erwarten wir viele kreative Zusendungen, wer als Chancentod des Jahres 2008 in Frage kommen könnte“, freut sich Florian Hillebrand, Mitglied im fzs Vorstand und in der Jury für den Chancentod des Jahres, auf die Vorschläge.
Alle weiteren Informationen zum Chancentod des Jahres: Chancentod des Jahres