Berlin (fzs). Am kommenden Montag startet der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) gemeinsam mit vielen lokalen Studierendenschaften die Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie. Unter dem Motto „Kein Sexismus an Hochschulen“ werden vom 21.-25. April Politik, Kultur und Informationsveranstaltungen an vielen Hochschulen in der Bundesrepublik stattfinden.
„Seit 100 Jahren dürfen Frauen an Hochschulen in Deutschland studieren, aber Sexismus und Diskriminierung kommen immer noch tagtäglich vor“, beschreibt fzs-Vorstandsmitglied Regina Weber die Motivation für die Aktionstage. „Die Benachteiligung findet heute subtiler statt. Deshalb ist es ungleich schwerer dagegen anzugehen.“ Seit 1908 haben Frauen in allen Ländern der heutigen Bundesrepublik das Recht, sich an Hochschulen einzuschreiben. Die formale Gleichberechtigung bedeutet jedoch noch lange keine faktische Gleichstellung.
„Sexuelle Belästigung bei Prüfungen oder in Vorlesungen kommen immer wieder vor. Frauen haben schlechtere Chancen auf eine wissenschaftliche Karriere, da Seilschaften und typische Mänenrfreundschaften oftmals den Ausschlag bei Bewerbungen geben“, zählt Weber einige Probleme auf.
Auch schwule und lesbische Studierende sind an den Hochschulen vielen Vorurteilen ausgesetzt. Sie fühlen sich häufig gezwungen, ihr Privatleben zu verheimlichen oder laufen Gefahr, Zielscheibe von Beleidigungen zu werden. „Im Wohnheim oder in einer WG kann man sein Privatleben kaum verstecken. Die Studierenden müssen sich immerzu rechtfertigen“, sagt Weber. „Die Hochschulen sind ursprünglich von Männern für Männer gemacht worden. Sie sind zum Teil immer noch eine männliche, patriarchiale Einrichtung. Wir wollen mit den Aktionstagen dem etwas entgegensetzen.“ Um die Studierenden und Lehrenden zu sensibilisieren, organisieren die Studierendenvertretungen in vielen Städten während der Aktionstage Vorträge, Workshops und Diskussionen.
Die Webseite zu den Aktionstagen mit Programmen der einzelnen Städte: www.kein-sexismus.de