Mehr StudienanfängerInnen in der BRD erfordern größere Anstrengungen von Bund und Ländern

Berlin (fzs). Nach den heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Vorbericht „Studierende an Hochschulen – Wintersemester 2008/2009“ haben im Studienjahr 2008 rund 386 500 Menschen ein Studium aufgenommen. Damit wurde der bisherige Höchstwert von 2003 um 2,4% übertroffen.

Hierzu erklärt Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands: „Niemand sollte sich von diesem Zahlenwerk täuschen lassen. Der Anstieg geht zu einem großen Teil auf die Fachhochschulen zurück, die Universitäten spielen eine kleinere Rolle. Die Universitäten habe beispielsweise 2002 und 2003 mehr Studierende aufgenommen als das im vergangenen Jahr der Fall war. Auch sollte der extrem geringe Anteil von Frauen an Fachhochschulen Anlass für politisches Handeln sein um endlich eine gezielte Gleichstellungspolitik durchzusetzen!“

Die Nachfrage junger Menschen nach einem Studium ist offenkundig groß, und wird angesichts der bevorstehenden doppelten Abiturjahrgänge bald noch größer werden. „Nun heisst es, die Kapazitäten der Hochschulen in der nötigen Schnelle deutlich zu vergrößern. Dies könnte etwa im Rahmen eines Hochschulpakts 2 geschehen – hier müssen sich aber Bund und Länder gemeinsam ins Zeug legen“ erklärt Anja Gadow, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands.

Neben der Bereitstellung von Studienplätzen muss dabei auch die soziale Infrastruktur an den Hochschulen von staatlicher Seite ausgebaut werden. Nur so kann sicher gestellt werden, dass aus der großen Zahl von StudienanfängerInnen nicht aus finanzieller Not eine große Zahl von StudienabbrecherInnen resultiert. „Jetzt muss es heissen: Mehr Plätze in hochschulnahen Kindertagesstätten für Kinder von Studierenden, Erweiterung von Mensen sowie ein deutliches Mehr an bezahlbaren Plätzen in Wohnheimen“ stellt Florian Keller abschliessend fest.