1.100 Studierende in Duisburg und Essen zahlten doppelte Studiengebühren

1.100 Studierende in Duisburg und Essen zahlten doppelte Studiengebühren Studentischer Dachverband entsetzt über Stümperei an der Uni Duisburg- Essen und deren mögliche Folgen.

Berlin (fzs). An der Universität Duisburg-Essen wurden für das aktuell laufende Semester rund 1.100 Studierende doppelt zur Kasse gebeten indem die Hochschule die Gebühren zwei mal von den Konten der Betroffenen eingezogen hat. Der fzs sieht darin eine weitere schwere Panne in der Handhabung einer sowieso überflüssigen Gebühr.

Hierzu erklärt Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands: „Jeder weiss, dass die finanzielle Situation vieler Studierender absolut prekär ist. So berichtet etwa das Magazin Unicum auf Basis einer eigenen Umfrage in seiner April-Ausgabe, dass mittlerweile sogar 22 Prozent der Studierenden verschuldet sind. Speziell in der Phase, in der der Zahlungszeitpunkt der Gebühren näher rückt, leben Studierende vielfach nur noch von Wasser und Brot. Die Folgen einer doppelten Abbuchung dürften absolut verheerend sein!“

Der studentische Dachverband fordert in diesem speziellen Fall die sofortige Rückzahlung an die betroffenen Studierenden und weitergehende Entschädigungen. „Es darf nicht passieren, dass anfallende Mehrkosten, etwa Gebühren für die verspätete Zahlung der Miete in Wohnheimen bei den Studierenden hängen bleiben. Hier ist neben der Hochschule und der ausführenden Bank auch der für die Hochschulen in NRW zuständige Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart gefordert!“ stellt Anja Gadow, ebenfalls Mitglied des fzs- Vorstands fest.

Weiter spricht sich der fzs generell für die Abschaffung jeglicher Studiengebühren aus, da sie den Zugang zu Bildung erschweren. Auch sind die von den GebührenbefürworterInnen beschworenen Verbesserungen durch Studiengebühren keineswegs eingetreten. So wird von den Studierenden etwa die Studiensituation an Hochschulen ohne Gebühren besser bewertet als in denen mit Gebühren, wie zuletzt aus dem Studienqualitätsmonitor der Hochschul-Informations-System GmbH hervor ging.

Aus dem Vorfall in Duisburg und Essen gilt es bis zur Abschaffung der Gebühren Lehren zu ziehen: „Wir raten allen Studierenden, wo immer es noch möglich ist ihrer Hochschule keine Einzugsermächtigung für ihr Konto zu erteilen. Der Fall in Duisburg-Essen zeigt wohin dieses Vertrauen gegenüber den Hochschulen und deren Banken führen kann.“ erklärt Florian Keller abschließend.