Deutschlandstipendium scheitert schon an ersten Hürden

Berlin (fzs). Am heutigen Tag startet das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter Anwesenheit der Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan mittels einer Auftaktveranstaltung in der Berliner Humboldt-Universität das umstrittene Deutschlandstipendium. Der fzs kritisiert das Stipendienprogramm an sich und weist auf sich anbahnende Probleme aber auch auf mögliche Alternativen hin.

Hierzu erklärt Moska Timar, Mitglied im Vorstand des fzs: „Wir lehnen das Deutschlandstipendium aus sozialpolitischen und ordnungspolitischen Gründen ab. Es bildet keinerlei Anreiz, ein Studium aufzunehmen, und zementiert soziale Unterschiede. Außerdem unterliegt es einem intransparenten und von Hochschule zu Hochschule unterschiedlichen Auswahlverfahren und wird in nächster Zeit nicht mal ein Prozent aller Studierenden in der BRD abdecken. Darüber hinaus fördert es das Auseinanderdriften der bundesdeutschen Hochschullandschaft, da Studierende in strukturschwachen Landstrichen durch die Abhängigkeit von der Wirtschaft schlechtere Chancen auf ein Stipendium haben werden und die dortigen Hochschulen somit zusätzlich geschwächt werden.“

Der fzs spricht sich hingegen für eine Reform des BAföGs im Sinne einer Umgestaltung zu einer bedarfsdeckenden, alters-, eltern- und herkunftsunabhängigen als Vollzuschuss gestalteten Studienfinanzierung aus. Die Schaffung eines nationalen Stipendienprogramms stellt das glatte Gegenteil dessen dar.

„Das nationale Stipendienprogramm Stand von Anfang an unter einem schlechten Stern, als die Bundesbildungsministerin keine Einigung über eine finanzielle Beteiligung der Länder erzielen konnte und letztlich zusagen musste, es allein über Ihren Etat zu finanzieren. Nun reißt das Programm mit den sich mehrenden Meldungen über große Hochschulen, welche das Programm erst zum Wintersemester starten wollen oder können die erste entscheidende Hürde. Wir fordern die Bundesbildungsministerin auf, dieses Programm zur Vermeidung größerer Schäden und zu Gunsten des Ausbaus einer verlässlichen staatlichen Studienfinanzierung einzustellen!“, so Florian Keller, ebenfalls Mitglied des Vorstands.