Berlin (fzs). Am heutigen Mittwoch hat die „Gemeinsame Kommission“ von Deutscher Forschungsgemeinschaft (DFG) und Wissenschaftsrat Vorentscheidungen für die zweite Runde der Exzellenzinitiative getroffen, indem sie sieben Hochschulen für die nächste Runde zugelassen hat. Der fzs kritisiert den laufenden Wettbewerb scharf und fordert einen anderen Ansatz in der Hochschulfinanzierung.
Hierzu erklärt Florian Pranghe, Mitglied im fzs-Vorstand: „Deutschland muss die Forschungs- und Bildungsausgaben generell erhöhen, anstatt verknappte Mittel wettbewerblich zu verteilen. Auch die heutigen Erklärungen können den grundsätzlichen Mangel an den Hochschulen in der BRD nicht überblenden.“
Neben den bestehenden „Elite-Hochschulen“ können sich nach der Entscheidung der Gemeinsamen Kommission nun die Unis Bochum, Bremen, Mainz, Köln, Tübingen, die Technische Universität Dresden sowie die Humboldt-Universität Berlin Hoffnung auf zusätzliche Gelder machen, während eine Mehrheit der Hochschulen in der BRD in jedem Fall weiter chronisch unterfinanziert bleiben wird.
Die angeblichen Elite-Hochschulen in der BRD, welche bereits zuvor jährlich mit den meisten Forschungsgeldern ausgestattet wurden, habenin den vergangenen Jahren weitere Gelder für den Ausbau ihrer Spitzenforschungsbereiche bekommen. „Wenn der jetztige „Wettbewerb“ nun unter allen Hochschulen herausstellen soll, welche Hochschule denn das beste Profil in eben dieser Spitzenforschung habe, um diese dann weiter finanziell zu belohnen, kann man nicht ansatzweise von einem fairen Wettbewerb sprechen“, so Juliane Knörr, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands.
„Die neuen bestehenden Exzellenz-Hochschulen werden sich, wie wir heute erfahren haben, also mit sieben HerausforderInnen messen dürfen. Wer bei diesem Spiel gewinnt ist jetzt schon klar, die leichte Erhöhung der Mittel wird zwei bis drei SiegerInnen der Herzen aus Reihen der HerausforderInnen ergeben. Auf Seiten der TitelverteidigerInnen werden ein bis zwei vom Platz gehen müssen. Für letztere steht mit einer Auslauffinanzierung auch schon die Verletzten-Bahre bereit. Dieser Wettbewerb war nie fair und wird es auch nicht mehr werden. Bund und Länder sollten deshalb verantwortungsbewusst handeln und ihre Exzellenzinitiative zu Gunsten einer bedarfsorientierten Grundfinanzierung aller Hochschulen abpfeiffen!“ so Florian Pranghe.