fzs schließt sich Appell zur „Erziehung nach Auschwitz“ in pädagogischen Berufen an

Marie Dücker, Mitglied im Vorstand des fzs, dazu: “ ‚Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung.‘ Dies ist eine Tatsache, derer sich Bildung stets bewusst sein muss. Dazu gehört nicht nur ein Wissen um historische Entwicklungen bis heute, sondern auch eine kritische Herangehensweise an Bildung, die wir stets einfordern. Dabei müssen nicht nur Räume für die kritische Auseinandersetzung mit Geschichte und NS-Ideologie geöffnet, sondern auch die Organisation von Bildung grundsätzlich überdacht werden. Verordnete Bildung, bei der unter Anwesenheitszwang „gelernt“ werden soll, gehört definitiv nicht zur Konsequenz aus diesem Auftrag. Bildung muss selbstgestaltet und reflexionsoffen sein. Solche Reflexionen – die sich auch mit der historischen Dimension von autoritärer Erziehung beschäftigen, müssen fest im Pädagogikstudium verankert sein.“

Sandro Philippi, ebenfalls Vorstandsmitglied, ergänzt: „Zu einer Pädagogik nach Auschwitz gehört auch, bestehende Diskriminierungen und Ausschlüsse im Bildungswesen zu bekämpfen. Bildung muss sich nicht nur angesichts des zunehmenden rechten Terrors, sondern auch angesichts von alltäglichen Diskriminierungen auf die Seite der Unterdrückten stellen. Im Rahmen eines Pädagogikstudiums muss eine kritische Beschäftigung mit der deutschen Vergangenheit verankert werden. Denn genau diese Vergangheit sollte in ein Verhältnis zu heutiger Gewalt gesetzt werden – sind doch die gleichen sozialen Gruppen wie damals Opfer ebendieser Gewalt.

Kontakt: Marie Dücker – – 015772532231 Sandro Philippi – – 01782324494