fzs fordert Umdenken in der studentischen Wohnraumpolitik

Zum Beginn des Semesters stehen viele Student*innen noch immer ohne Wohnung da. Die studentische Wohnungsnot wird in Zeiten steigender Mieten und der Verdrängung sozialer Gruppen aus der Stadt immer mehr zum Problem.

„Ein erfolgreiches Studium ist abhängig von einer funktionierenden sozialen Infrastruktur. Dazu gehört in erster Linie eine gesicherte, bezahlbare Unterkunft. Gerade zu Studienbeginn stehen heute jedoch viele Studienanfänger*innen vor der Herausforderung, günstigen Wohnraum an ihrem Studienort zu finden“, erklärt Eva Gruse aus dem Vorstand des freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs).

„In vielen Städten bilden sich studentische Initiativen, die Studienanfänger*innen Schlafplätze auf dem WG-Sofa anbieten oder Indoor-Zelten gegen studentische Wohnungsnot veranstalten. Wir freuen uns sehr über diese große Solidarität unter den Student*innen und danken den zahlreichen studentischen Initiativen. Eine langfristige Lösung können sie allerdings nicht sein, weswegen wir eine neue Wohnraumpolitik fordern, welche die Stadt wieder zu einem Ort für alle macht.“ erläutert Tobias Eisch, Vorstandsmitglied des freien zusammenschluss von studentInnenschaften.

Weiter Konstantin Korn aus dem Vorstand des freien zusammenschluss von studentInnenschaften: „2017 kostet in den 10 begehrtesten Hochschulstädten ein WG-Zimmer im Durchschnitt 434 Euro. Bei einer Wohnpauschale von 250 Euro, wie sie das BAföG vorsieht, wird schnell klar, dass studentischer Wohnraum viel zu teuer ist. Auch in viele anderen Hochschulstädten reichen die 250 Euro nicht zum wohnen. Ein erster Schritt, um dem Problem kurzfristig entgegen zu wirken, muss die Schaffung von innerstädtischen Student*innenwohnheimen durch das Studentenwerk [sic!] sowie eine Erhöhung des BAföGs als Vollzuschuss an alle Student*innen sein.“

„Eine langfristige Lösung des Wohnraumproblems stellt dies allerdings auch nicht dar. Die Stadt ist ein Ort an dem sich Leben von Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen Gruppen vollzieht. Ein lebenswertes Umfeld hängt stark von der Diversität der Stadtteile und ihrer kulturellen und sozialen Freiheiten ab. Die sozialen Ausschlüsse unter den neoliberalen Verhältnissen greifen auch in der Stadtgesellschaft. Wir benötigen ein Verständnis von Wohnraum, das sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und ihn nicht nach seiner ökonomischen Verwertbarkeit ausrichtet.“ führt Nathalie Schäfer aus dem Vorstand des freien zusammenschluss von studentInnenschaften fort.