Heute jährt sich die Befreiung von Auschwitz durch die rote Armee. Das unbeschreibliche Grauen, welches sich an diesem Ort ereignet hat, darf niemals vergessen und niemals vergeben werden.
„Studenten leisteten bereits in der Weimarer Republik einen erheblichen Beitrag am Erstarken der NSDAP und der Durchsetzung ihrer Ideale. Bereits vor der Machtergreifung verfolgten Studenten jüdische und marxistische Dozenten, schlossen Jüd*innen aus der Studentenschaft aus und forderten die Einführung von sogenannten Rasselehrstühlen. Gerade deshalb ist es als Student*innen unumgänglich, die Rolle der Studentenschaft am Nationalsozialismus aufzuarbeiten und Konsequenzen zu ziehen. Dies soll mit der Politischen Bildungs Kampagne „never again!“[1] versucht werden“, führt Tobias Eisch aus dem Vorstand des freien zusammenschluss von student*innenschaften aus.
„In der Aufarbeitung des Nationalsozialismus und der Rolle der Wissenschaft muss noch einiges getan werden. Die Rassenlehre, welche dem Antisemitismus und Rassismus ein pseudowissenschaftliches Mäntelchen der Objektivität verlieh, ist nur eines von vielen Beispielen, wie Wissenschaftler den Weg in die nationalsozialistische Barbarei bereiteten. Auch deren konkrete Umsetzung war nur unter der Beteiligung von Wissenschaftlern möglich, die Experimente an KZ-Insassen durchführten oder die Konzeption der Maschinerie des Massenmordes in Auschwitz entwickelten“, so Nathalie Schäfer aus dem Vorstand des freien zusammenschluss von student*innenschaften weiter.
„Erinnern heißt kämpfen! Damit ist nicht nur ein Kämpfen um die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Geschichte gemeint, sondern auch ein konkretes Agieren gegen autoritäre, faschistische und antisemitische Tendenzen an der Hochschule und in der Gesellschaft“, führt Eva Gruse aus dem Vorstand des freien zusammenschluss von student*innenschaften aus.
[1] „Never again! – Aktionstage gegen autoritäre und faschistische Tendenzen“ ist eine Kampagne des Arbeitskreis Politische Bildung des freien zusammenschluss von student*innenschaften. Die Kampagne fand ihren Auftakt im erfolgreichen studentischen Winterkongress des fzs. Dieser beschäftigte sich unter anderem mit Faschismustheorien, nationalsozialistischen Studenten zur Weimarer Republik, Erziehung nach Auschwitz und der sogenannten „Neuen Rechten“. Im Januar 2019 werden dann bis zum 27.1., dem Tag der Befreiung von Auschwitz, bundesweit an mehreren Standorten Veranstaltungen durchgeführt.