Mit dem internationalen Holocaust-Gedenktag anlässlich der Befreiung des Konzentrationsund Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau enden auch die vom freien Zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) bereits zum dritten Mal ausgerufenen Aktionstage „never again! gegen autoritäre und faschistische Tendenzen“. In 14 Städten verteilt über das ganze Bundesgebiet fanden im Aktionszeitraum, der mit dem 14. Januar startete, Veranstaltungen statt, sowie ein dreitägiger Kongress in Heidelberg mit dem Schwerpunkt Antiziganismus. Für dieses Thema entschied sich der Ausschuss für Politische Bildung im fzs, der die Aktionstage federführend geplant und begleitet hat, als diesjährigen Schwerpunkt der Aktionstage, um auf den Verband einzuwirken. Der fzs verfolgt damit das Ziel, inner- und außerhalb des Verbandes auch zukünftig zu diesem Thema zu arbeiten und die entstandene Vernetzung mit Vertretungen der Bürgerrechtsbewegung weiter zu beleben.
Der bereits angesprochene studentische Winterkongress mit dem Titel „Antiziganismus in Hochschule und Gesellschaft“ fand am Wochenende vom 17. – 19.01.2020 in Heidelberg statt. Organisiert wurden die drei Tage vom fzs in enger Kooperation mit Vertreter*innen des Dokumentations- und Kulturzentrums der deutschen Sinti und Roma. In einer Vielzahl von Vorträgen und Workshops beschäftigten sich die Teilnehmer*innen intensiv mit der Geschichte der Sinti und Roma in Deutschland und ihrer aktuellen Situation. Hervorzuheben ist dabei unter anderem das Gespräch mit Ilona Lagrène, einer der Mitbegründerinnen der Bürgerrechtsbewegung, sowie Workshops zur Bekämpfung von Hate-Speech (gehalten durch Vertreter*innen des Vereins Sinti und Roma-Pride) oder zu Empowermentarbeit mit jungen Mädchen aus der Minderheit (gehalten von einer Vertreterin von AmaroDrom e.V.). Sebastian Zachrau, Vorstand des fzs dazu: „Der studentische Winterkongress war eine gelungene Veranstaltung mit vielen interessierten Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland und vielen hochinteressanten Referent*innen, die für uns aber nur der Startschuss für eine weitergehende Beschäftigung mit dem Thema Antiziganismus als Verband sein soll. Ein mögliches Ziel dieser Beschäftigung könnte es beispielsweise sein, die Selbstorganisation von studierenden Sinti und Roma mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen zu unterstützen. Außerdem wollen wir bei unseren Mitgliedsstudierendenschaften verstärkt auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen.“
Im Rahmen der Aktionstage unter dem Titel „never again! Gegen autoritäre und faschistischeTendenzen“ konnten und können Menschen in 13 Städten über 30 Veranstaltungen besuchen, deren Schwerpunkte die Themen Antiziganismus und Antisemitismus waren, aber auch darüber hinaus gingen. So gab es beispielsweise in Passau eine Veranstaltungsreihe, die sich mit der Aufarbeitung des Holocausts in Deutschland beschäftigte und heute mit einer Mahnwache am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus endete. Die umfangreichste Veranstaltungsreihe im Rahmen der Aktionstage fand in Vechta statt. Organisiert vom AStA der Uni Vechta gab es zehn Veranstaltungen. Pablo Fuest, Teil des Organisationsteams der Aktionswoche zum Holocaust-Gedenktag in Vechta und Mitglied des Ausschuss Politische Bildung im fzs dazu: „Die Veranstaltungsreihe in Vechta ist ein voller Erfolg, fast alle Veranstaltungen stießen bei den Teilnehmer*innen auf durchweg positives Feedback, besonders vor dem Hintergrund eines großen Unwissens zum Themenkomplex Antiziganismus. Ich finde es besonders wichtig, gerade in Städten wie Vechta, die man mit gutem Recht als Provinz bezeichnen kann, im Rahmen solcher Veranstaltungsreihen die Auseinandersetzung mit Antiziganismus, Antisemitismus und der Aufarbeitung des Holocausts zum Thema zu machen. Wir wollen die dadurch entstandene Vernetzung weiterhin aufrechterhalten und uns hier vor Ort, aber auch bundesweit im fzs, weiterhin intensiv mit diesen Themen beschäftigen.“
Kontakt für Rückfragen: Sebastian Zachrau, fzs-Vorstand (0170 8573399 / )