Zu gute Noten? Wen interessiert’s?

Die Behauptung, die Hochschulen würden im Durchschnitt zu gute Abschlussnoten vergeben, veranlasst uns erneut klarzustellen, dass Noten ungeeignet sind um Abschlüsse und Studienleistungen zu bewerten, so Lars Schewe, Mitglied des fzs-Vorstands.

Es verwundert uns sehr, daß sich der Wissenschaftsrat in dieser Weise mit der Notenvergabe beschäftigt. Anstatt aus den Ergebnissen der Studie die Folgerung zu ziehen, dass Noten offensichtlich nicht funktionieren und somit überflüssig sind, wird versucht diese Fiktion der Benotung aufrechtzuerhalten. Die von jedem Studierenden individuell erbrachte Leistung lässt sich nicht objektiv in ein Notenschema pressen. Noten sind willkürlich und sagen nur vordergründig etwas über die erbrachte Leistung von Studierenden aus. Wer sich heute auf Noten verläßt, ist verlassen, so fasst Lars Schewe die Erfahrungen der StudentInnen zusammen.

Der Wissenschaftsrat sollte sich mit sinnvolleren Dingen beschäftigen, als sich auf Kuschelnoten zu stürzen. Die Aussage Friedrich Tegelbekkers (Autor einer Studie des Wissenschaftsrat), dass das gehäufte Auftreten von Einsen und Zweien darauf hindeute, es werde werde den Studierenden zu leicht gemacht, bedient lediglich die Stammtischforderung nach Disziplinierung der Studierenden, so Tjark Sauer, Mitglied des fzs-Vorstands.

Anstatt über die Vergabe vermeintlicher Kuschelnoten zu diskutieren, sollte sich der Wissenschaftsrat vielmehr Gedanken machen, ob derartige Schemata – also Noten – nicht längst überholt sind. Noten sind einfach nicht vergleichbar, sie sind nicht objektiv!