Keine Diskriminierung von ausländischen Studierenden!

Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) und der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) kritisieren die Pläne, Gebühren von ausländischen Studierenden zu erheben, scharf. Die Neun größten technische Universitäten planen, bis zu 2000 € pro Semester für fachliche Betreuung, Lehrmittel, Sprachunterricht und Wohnen zu erheben, wie der Kanzler der TU Dresden, Alfred Post, gegenüber der Sächsischen Zeitung erklärte.

fzs und BAS, sowie die örtlichen Studierendenvertretungen halten den Vorstoß für eine unerhörten Abwälzung universitärer Kernaufgaben auf die Studierenden und für eine „dreiste Ungleichbehandlung ausländischer Studierender.“ BAS und fzs kritisieren scharf, dass die Hochschulen sonst liebend gern ausländische Studierende gezielt „anwerben“, um sich ein internationales Profil zu geben. Gleichzeitig sollen ausländische Studierende aber jetzt zur Kasse gebeten werden. „Wer ausländische Studierende gerne als NachwuchswissenschaftlerInnen anwirbt, muss sich auch um deren Betreuung kümmern“, so BAS-Sprecher Roufaou Oumarou.

Dabei weisen BAS und fzs darauf hin, dass dies nicht nur für Programmstudierende gelten darf. „Bei den geplanten Gebühren befürchten wir, dass wieder nur sogenannte free-mover zahlen müssen“, so Oumarou. BAS und fzs befürchten, dass die Anzahl der ausländischen Studierenden bei Einführung solcher Gebühren massiv zurückgeht. Mit Einführung von Gebühren verlieren Hochschulen an Attraktivität für ausländische Studierende. Laut fzs und BAS befinden sich viele ausländische Studierende bereits jetzt in einer prekären finanziellen Lage. „Gerade Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern können sich diese Gebühren niemals leisten“, sagte Oumarou.

Für die beiden Organisationen ist es ein Unding, dass bereits jetzt Deutschkurse vielfach gebührenpflichtig sind. Darüber hinaus zahlen ausländische Studierende ohnehin Sozialbeiträge an die Studentenwerke, die Mensen und Wohnraum zur Verfügung stellen. fzs und BAS weisen darauf hin, dass ausländische Studierende kaum Möglichkeiten haben, neben dem Studium erwerbstätig zu sein, da ihnen dies das gegenwärtige AusländerInnenrecht verbietet. BAS und fzs zeigten sich empört darüber, dass die Studierenden sich die fachliche Betreuung für viel Geld kaufen sollen. Tück: „Die Betreuung der Studierenden ist eine elementare Aufgabe der Hochschulen. Natürlich brauchen ausländische Studierende eine besondere Betreuung, aber diese muss von den Hochschulen finanziert werden!“

Eine Umwälzung dieser Kosten auf die ohnehin stark belasteten Studierenden lehnen fzs und BAS ab. Die beiden Organisationen zeigen kein Verständnis dafür, dass just die Studierenden, die den sicher nicht leichten Weg des Auslandsstudiums beschreiten, mit extrem hohen Gebühren belastet werden. „Stattdessen brauchen wir eine bessere Betreuung ausländischer Studierender durch die Hochschulen, um diesen einen besseren Studienerfolg zu ermöglichen“, sagte Tück abschließend. Kontakt: Astrid Marxen, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 02 28/242 03 89, Mobil. 01 63/500 33 55