BONN. Die bundesweite Kampagne „Kein Spiel mit Bildung“ geht in die nächste Runde: Auch in der eigentlich beschaulichen Adventszeit wollen die Studierenden unter anderem mit einer Postkartenaktion, öffentlich präsentierten Wunschzetteln und einer Unterschriftenaktion den Protest gegen Studiengebühren und für eine abgesicherte studentische Interessenvertretung fortsetzen und ausweiten. „Weihnachten wird heiß“, heißt es bei den drei Trägerorganisationen der Kampagne – dem freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs), dem Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) und dem Bündnis für Politik- und Meinungsfreiheit (PM Bündnis).
Allen voran ist ein bundesweiter hochschulpolitischer Adventskalender geplant. Christine Scholz vom Vorstand des fzs berichtet: „An jedem Adventstag wird an mindestens einer Hochschule in Deutschland ein Protesttürchen geöffnet: Besuch von Roland Koch in Marburg, Senatssitzung in München, Jahrestag der Verwaltungsgebührenklage der Studierenden in Potsdam – lokale und regionale Anlässe gibt es genug, um gemeinsam ein Zeichen für ein gebührenfreies Studium und demokratische Hochschulen zu setzen.“
Rund dreißig Studierendenschaften haben bereits angekündigt, sich zu beteiligen. Was genau passiert, bleibt vorerst natürlich noch hinter den Türchen verschlossen. Ein Höhepunkt wird der offizielle Beginn einer bundesweiten Unterschriftenaktion am 6. Dezember sein. Auch die traditionelle Weihnachtspost wird von den Studierenden politisch genutzt: „Von Studiengebühren sind schließlich nicht nur Studierende betroffen“, meint Ernest Hammerschmidt, Geschäftsführer im ABS, „Gerade Familien mit mehreren Kindern werden durch die Einführung von Studiengebühren erheblich belastet. Darüber wollen wir mittels einer Postkartenaktion aufklären.“
Schließlich dürfen auch Weihnachtswünsche im Rahmen der Dezemberaktionen nicht fehlen. „Die Forderung nach einem gebührenfreien Studium und einer abgesicherten studentischen Interessenvertretung sind für uns nur zwei Forderungen von vielen, wenn wir uns für Solidarität und soziale Gleichheit einsetzen. Wer behauptet, es gäbe keine Alternative zu Studiengebühren, Entdemokratisierung und zur Ausgrenzung von Schwächeren, der lügt. Wer sagt, dass Armut und Arbeitszwang unvermeidlich sind, der denkt nur im Rahmen des bestehenden Systems. Die Weihnachtswunschaktion soll für uns und alle Interessierten ein erneuter Anlass sein, um weiter zu denken.“, sagt fzs-Vorstandsmitglied Nele Hirsch.
Und wie soll es dann im Januar weiter gehen? „Für Mitte Januar planen wir voraussichtlich in Frankfurt einen bundesweiten Kongress“, kündigt Katharina Volk, Geschäftsführerin des PM Bündnis an, „Sollte das Bundesverfassungsgericht dann der Klage zur 6. Novelle statt geben, sind wir vorbereitet. Auch wenn die Absicherung eines generell gebührenfreien Erststudiums und die Absicherung der studentischen Interessenvertretung dann wegfällt, werden wir uns in den einzelnen Bundesländern gegen die Einführung von Studiengebühren und die Abschaffung oder Einschränkung der studentischen Interessenvertretung zur Wehr setzen. Schon jetzt sind Studierende bundesweit vernetzt; schon jetzt bestehen vielfältige Kontakte zu Gewerkschaften und sozialen Bewegungen. Wenn in den ersten Bundesländern entsprechende Änderungen in Kraft treten sollen, können wir darauf reagieren.“
Kontakt: Astrid Marxen Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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