Es hört sich fast an wie ein düsterer Science-Fiction-Polit-Krimi: die Senatssitzung sollte nicht-öffentlich stattfinden, der Tagungsort sollte bis zuletzt geheim gehalten werden und die SenatorInnen wurden an unterschiedliche, über den Campus verteilte, (Strassen-)Ecken bestellt, um geschützt vor den Betroffenen „sicher zum Tagungsort transferiert“ zu werden.
Doch schon am Dienstag war bekannt geworden, dass die Senatssitzung im 40km entfernten Kernforschungszentrum Jülich stattfinden sollte, und trotz der Abgelegenheit des Ortes fanden sich am Mittwoch dort 600 Studierende ein. Durch die Blockade von drei Eingängen gelang es ihnen nicht nur, den Beginn der Sitzung um eine Stunde zu verzögern: Drei von zwölf stimmberechtigten Senatoren sowie etliche weitere Mitglieder des Senats wurden vollständig daran gehindert, an der Sitzung teilzunehmen, die beiden stimmberechtigten studentischen Senatoren konnten erst mehrere Stunden nach Sitzungsbeginn den Tagungsort erreichen.
Ein Antrag auf Neubeginn der Sitzung wurde von der Mehrheit des Senats abgelehnt. Markus Stuben, einer der studentischen Senatoren, zweifelte die Rechtmäßigkeit dieser Sitzung an.
Die Studierenden werteten die Aktion als Erfolg und kündigten weitere Proteste an. (pj)