Arbeitsprogramm Antifaschismus / Antirassismus

Insbesondere die Beteiligung Rechtsextremer an der Studierendenvertretung gleich zweier Hochschulen und mehrere neonazistische Übergriffe aus Studierende und Nachwuchswissenschaftler verdeutlichen, dass antifaschistische und antirassistische Arbeit weiter zu den notwendigen Betätigungsfeldern einer emanzipatorischen Studierendenschaft – sowohl auf lokaler als auch auf überregionale Ebene – gehört.

Themenfelder eines bundesweiten Engagements des fzs

Kampagne gegen das studentische Verbindungswesen

Die Entscheidung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) die Mitgliedschaft in extrem rechten Studierendenverbindungen mit der Mitgliedschaft in der SPD für unvereinbar zu erklären stieß auf ein ungeheuer großes mediales Interesse. Die Kontroversen innerhalb der SPD zeigten deutlich auf, dass die Verbindungslandschaft weiterhin in der Lage ist, großen Einfluss auf wichtige Teile des gesellschaftlichen Lebens auszuüben.

An den Hochschulen sind Verbindungen weitgehend akzeptiert. Aufgrund dieser Tatsachen wird der Schwerpunkt der Arbeitsbereiches Antifaschismus / Antirassismus bei studentischen Verbindungen liegen. Hierzu wird der Arbeitsbereich neue Publikationen erstellen und im Rahmen einer überregionalen Vernetzung die allgemeine und konkrete Verbindungskritik überarbeiten und artikulieren.

Hierbei kann Rechtsextremismus und die Nähe der Verbindungslandschaft zu diesem nur ein Aufhänger der Verbindungskritik sein. Der Arbeitsbereich Antifaschismus / Antirassismus wird hier neue Aspekte in die Verbindungskritik einfließen lassen. Ebenso wird der Arbeitsbereich eigene Rechercheanstrengungen bezüglich der Verbindungslandschaft in den fünf „neuen“ Bundesländern betreiben.

festival contre le racisme

Das festival contre le racisme wird als größtes kulturpolitisches Event des fzs weitergeführt. Die im Jahr 2006 stattgefundenen festivals werden kritisch evaluiert, um die Arbeit des fzs aber auch der Hochschulen vor Ort bei der Umsetzung des festivals zu verbessern.

Das festival contre le racisme 2007 findet in der Woche vom 11. bis 17. Juni statt. Das Kernthema im Jahr 2007 soll „Mobilität“ heißen. Im Vorfeld des festivals werden Broschüren mit dem Aufruf erstellt. Auch das Werben von bundesweiten UnterstützerInnen wird im nächsten Jahr massiv verstärkt.

Für die einzelnen TeilnehmerInnen wird in Kürze eine Art Leitfaden für das festival erstellt, welcher potentiellen TeilnhemerInnen zur Verfügung gestellt werden soll. Der fzs wird sich im kommenden Jahr weiter auf die Koordination des festivals beschränken und bemüht sich darüber hinaus, eine bundesweite Veranstaltung durchzuführen. Für die Durchführung des festivals wird erneut empfohlen eine Projektstelle auf Verbandsebene einzurichten.

Überregionale Vernetzung / Bündnisarbeit

Der fzs wird im Rahmen seines Arbeitskreises Antifaschismus weiterhin eine Vernetzung studentischer AkteurInnen im Bereich Antifaschimus / Antirassismus forcieren. Neben den Regelmäßigen Treffen beteiligt sich der fzs an arbeitsbereich-spezifischen Veranstaltungen und überregionalen Kampagne. Insbesondere stehen hier die Großveranstaltungen der Verbindungslandschaft auf der Agenda.

Über den eigenen Arbeitskreis hinaus wird der Arbeitsbereich weiterhin den engen Kontakt zu regionalen und bundesweit agierenden BündnispartnerInnen suchen, um ausgewählte Kampagnen in die Studierendenschaften zu tragen und so Studierende auf antifaschistische und antirassistische Themen aufmerksam zu machen.

Wissenschaftskritik

Der Arbeitsbereich Antifaschismus / Antirassismus forciert weiterhin eine Wissenschaftskritik aus antifaschistischer Perspektive. Dieses Gebiet beinhaltet die kritische Beleuchtung der Lehrangebote an den Hochschulen insbesondere hinsichtlich antisemitischer Stereotype, Geschichtsrevisionismus und Rassismus.

Der fzs stellt die von Protest begleiteten Lehrangebote und die Kritik an diesen in einem Reader zusammen, wobei auch Fälle in der Vergangenheit, die im Themenbereich Antifaschismus / Antirassismus zu verorten sind, systematisiert zusammen.

Mit der Aufklärung entstand im Zeichen der eigenen Dialektik auch der moderne Rassismus. Zur Rolle von Hochschulen und Wissenschaft bei der Entstehung von Rassismus wird der fzs ein Seminarwochenende veranstalten.

Studentische Proteste

Der Arbeitskreis Antifaschismus ist bestrebt mit weiteren BündnispartnerInnen die Situation von ausländischen Studierenden in die studentische Protestbewegung einzubringen und auch ausländische Studierende für diese Proteste zu sensibilisieren. Die spezifischen Probleme ausländischer Studierender spielen fast gar keine Rolle in den Protesten gegen Studiengebühren und Bildungsabbau.

Auf der anderen Seite gilt weiterhin, dass ein fortschrittlicher Protest gegen Bildungs- und Sozialabbau sich klar von rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Argumentationsmustern und deren ProtagonistInnen abgrenzen muss.

Für die Grund- und Bürgerrechte von BürgerInnen und Studierenden

Ein weiteres und letztes Themengebiet, welches diesen Sachbereich tangiert, ist das Engagement der Studierendenschaften im Bereich der Grund- und Freiheitsrechte. Der fzs wird weiterhin jede staatliche Repression gegen Protestaktionen im Bildungsbereich genau verfolgen und gegebenenfalls mit den BündnispartnerInnen gegen die Einschränkung von Grund- und Freiheitsrechten vorgehen und unterstützt die Betroffenen vor Ort mit seinem Know-How.