Berlin. Heute legt der UN-Menschenrechtsinspektor Vernor Munoz den abschließenden Bericht seines Deutschlandsbesuch vor.
Die darin enthaltene Kritik am deutschen Schulsystem findet die Zustimmung des fzs, schon mehrfach hatte der studentische Dachverband in der Vergangenheit auf die Selektivität des durch seine Mehrgliedrigkeit gekennzeichneten Schulsystem hingewiesen.
Der Bericht zeigt auf, dass die international untypische Aufteilung in die Schulformen besonders Kinder aus armen Elternhäusern und MigrantInnenfamilien benachteiligt. Vernor Munoz bezeichnet dieses Ergebnis internationaler Studien als „offenkundig“. Dazu Konstantin Bender, fzs-Vorstand: „Die offensichtlichen Auswirkungen des mehrgliedrigen Schulsystems durchdringen das gesamte Bildungssystem bis hin zur Hochschule. Die extreme Selektivität muss aufgehoben und gleichzeitig Kinder aus Migrantenfamilien und behinderte Kinder integriert werden.“
Die Bundesregierung versucht durch ihre harsche Zurückweisung des Berichts die Tatsache zu verschleiern, dass es massive Bildungsbenachteiligung in Deutschland gibt.
Statt den Bericht zum Anlass zu nehmen um endlich die notwendigen Änderungen des Schulsystems in der Bundesrepublik durchzuführen, beharrt die Bundesregierung immer noch auf ihrer Rhetorik der „besten Chancen auf Bildung“. Diese impliziert jedoch lediglich, dass nur einem Teil der Bevölkerung diese Bildung auch zu gute kommt.
„Wir sehen durch die soziale Auslese vielmehr den sozialen Frieden gefährdet“, so Elke Michauk, ebenfalls Vorstand des fzs, dazu. „Arm bleibt arm und Reich studiert. Davon sind wir nicht mehr weit entfernt. Demokratie und Innovation bedeuten etwas anderes.“
Bei Rückfragen wenden Sie sich Bitte an Elke Michauk unter 01577 2532230 oder Konstantin Bender unter 0178 232 44 94