Verklärung der Exzellenzinitiative aufgeben

fzs fordert Bundesregierung auf, endlich für ausreichend Studienplätze zu sorgen statt über Prestigeprojekte in der Forschung zu diskutieren

Berlin (fzs) Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) kritisiert anlässlich der heutigen Bundestagsdebatte zum Forschungsbericht der Bundesregierung die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. In ihrem Bericht preist die Bundesregierung die Exzellenzinitiative mit der Aussage an, diese habe „große Bewegung in die Hochschullandschaft gebracht“.

„Genau das Gegenteil ist der Fall“, erklärt Florian Hillebrand vom fzs-Vorstand. „Die Exzellenzinitiative hat die deutsche Hochschullandschaft ein weiteres Mal gespalten. Statt notwendiger Investitionen in die Breite der Hochschulen zu tätigen, zieht sich der Bund aus dieser Finanzierung zurück und investiert stattdessen in die Forschung einiger weniger Spitzenhochschulen.“ Aus Sicht des fzs darf es keine Benachteiligung der Mehrheit der Studierenden zugunsten exzellenter Forschung an einigen wenigen Universitäten geben.

1,9 Mrd Euro investiert der Bund in die universitäre Spitzenforschung. Diese Gelder hat er vorher in anderen Bereichen der Hochschulfinanzierung gekürzt. „Mit den Geldern der Exzellenzinitiative hätte man 100.000 neue Studienplätze schaffen können – das wäre eine wirklich sinnvolle Investition für die deutschen Hochschulen gewesen“, rechnet Hillebrand die Absurdität der Ausgaben für die Spitzenforschung vor.

Wenn jetzt darüber diskutiert wird, wie es nach der Exzellenzinitiative weitergeht, ist die Richtung aus Sicht der Studierendenvertretung klar: „Es werden endlich substantielle Investitionen zur Hochschulfinanzierung in der Breite und in den Ausbau von Studienplätzen benötigt. Wir müssten dahin kommen, jedem/jeder Studieninteressierten einen Studienplatz zur Verfügung stellen zu können“, fordert Imke Buß, ebenfalls Mitglied im Vorstand des fzs.