Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung erhöhen

Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) übt starke Kritik am Stipendienmodell der Bundesregierung. Die Stellen werden erstmals für das kommende Wintersemester 2008/2009 ausgeschrieben.

Ziel der Regierungen ist es, Anreize für die Aufnahme eines Hochschulstudiums für besonders begabte MeisterInnen, TechnikerInnen und andere Fachkräfte mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung zu schaffen. Bis Ende 2009 sollen so 1000 Stipendien vergeben werden, die ein Studium auch ohne Abitur ermöglichen sollen.

Die 18. Sozialerhebung hat ergeben, dass nicht einmal vier Prozent der deutschen Studierenden über einen anderen Weg als das Abitur oder die Fachhochschulreife an die Hochschule gelangt sind. In anderen Ländern wie beispielsweise Schweden hingegen können über 35% der Studierenden ohne Abitur studieren. Hierzu erklärt Bianka Hilfrich, Mitglied im fzs Vorstand: „Die Zugangsvoraussetzungen in Deutschland sind absolut veraltet – die Hochschulen schotten sich gegen alternative Bildungswege ab. Gerade einmal 1000 Stipendien können keine systematische Verbesserung gewährleisten.“

Der fzs fordert die Öffnung der Hochschulen und eine höhere Durchlässigkeit. In diesem Zusammenhang muss die Studienfinanzierung reformiert werden – sie darf im Kontext des Lebensbegleitenden Lernens nicht vom Alter abhängen. „Die Studienfinanzierung muss allen Studierenden, egal auf welchem Weg sie an die Hochschule kommen, die Möglichkeit zum Studium geben“, so Imke Buß vom Vorstand des fzs abschließend.