Exzellente Lehre gibt es nicht für lau.

Berlin (fzs). Die heutige Tagung des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft „Mehr Ehre für die Lehre!“ sollte Impulse für eine besser Lehre an den Hochschulen liefern. Im Rahmen einer Exzellenzinitiative für die Lehre die mit zehn Millionen Euro dotiert ist sollen jeweils bis zu eine Millionen Euro an Hochschulen mit „exzellenter Lehre“ vergeben werden.

„Es ist bezeichnend, dass für die Exzellenzinitiative in der Forschung 190-mal mehr Geld investiert wurde. Die jetzige Exzellenzinitiative für die Lehre mit ihrer unzureichenden finanziellen Ausstattung ist nicht mehr als ein Feigenblatt um die desaströse, flächendeckende Missachtung der Lehre zu verdecken.“ so Thomas Honesz, Mitglied im Vorstand des fzs.

Bei dem zu 50% durch den Stifterverband und 50% durch die Länder finanzierten Wettbewerb sollen sich Hochschulen mit Konzepten zu einer exzellenten Lehre bewerben. „Es ist traurig, dass diese Initiative durch den Stifterverband ergriffen wurde und weder die Kultusministerkonferenz noch das BMBF vorher Handlungsbedarf sahen.“ so Bianka Hilfrich, Mitglied im Vorstand des fzs.

Weiterhin stellt sich die Frage, wo eine exzellente Lehre herkommen soll, wenn an einer grundlegenden, breiten Lehre weiterhin gespart wird. Es ist klar, dass weiterhin breit in die Hochschulen investiert werden muss und ein Spitzenförderung alleine nichts bringt.

„Leider zeigt sich auch hier wieder das typische Bild: PolitikerInnen und ProfessorInnen diskutieren über gute Lehre und bleiben dabei unter sich.“ so Thomas Honesz weiter.

Auch die Einbindung von Studierenden in den Wettbewerb selbst ist eher spärlich. So sind nur zwei von vierzehn Mitgliedern der Auswahlkommissionen StudentInnen , obwohl es doch um ein gerade sie betreffendes Thema geht. „Solange die Akteure in der Hochschulpolitik Angst vor der Kritik der StudentInnen haben, anstatt sie konstruktiv aufzunehmen, wird sich in der Lehre nicht viel ändern!“ so Bianka Hilfrich abschließend.