fzs (Brüssel). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften fordert im Vorfeld der Bologna-Folgekonferenz in Leuven/Louvain-la-Neuve konkrete Maßnahmen für Entwicklung im Bologna-Prozess.
Hierzu erklärt Anja Gadow, Mitglied des fzs-Vorstandes: „Die anstehende Folgekonferenz eröffnet die Möglichkeit, viele Aspekte des Bologna-Prozesses stärker in das richtige Licht zu rücken und spürbare Verbesserungen für Studierende zu erreichen. Daher fordern wir die Politik auf, in dem Kommuniqué konkrete Schritte zu formulieren.“
Der fzs verweist darauf, dass insbesondere in der aktuellen Lage ein klares Bekenntnis für eine ausreichende Hochschulfinanzierung von staatlicher Seite wichtiger denn je ist. Dies muss sich auch in dem Kommuniqué ausdrücken. „Bildungsausgaben müssen in den Staatshaushalten unabhängig von Wahlkampfzwecken einen größeren Stellenwert einnehmen. Eine Betonung neuer privater Finanzierungsquellen und -methoden, welche sich beispielsweise in Deutschland in der Einführung von Studiengebühren ausdrücken, hat insbesondere unter Berücksichtigung der sozialen Dimension in einer gemeinsamen europäischen Erklärung nichts verloren!“, erklärt Florian Keller, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstandes.
Auch so genannte „Rankings“ von Hochschulen sind inzwischen für den europäischen Hochschulraum im Gespräch. „Rankings sind nicht unabhängig und werden nie ein reales Bild der Qualität von Hochschulen zeichnen. Wir halten von Rankings schon auf nationaler Ebene nichts – eine Ausweitung auf alle Bologna-Staaten wird die Sache noch verschlimmern. Diese Position unterstützen alle Studierenden in ihren nationalen Delegationen auf der Bologna-Folgekonferenz. Stattdessen sollte man den Schwerpunkt auf Qualitätssicherung und -entwicklung setzen.“, stellt Anja Gadow fest.
Im Bereich Mobilität weist der fzs wiederholt auf die prekäre Situation ausländischer Studierender hin, welche immer wieder vor Problemen bei der Verlängerung ihrer Visa stehen. „Die gegenwärtige Ungleichheit zwischen Bolgna-Unterzeichnerstaaten aus EU- und Nicht-EU Ländern muss abgeschafft werden, um eine Gleichstellung aller zu erreichen. Es kann nicht angehen, dass es immer noch Unterschiede zwischen vorgeblich besseren und schlechteren Ländern gibt.“, stellt Florian Keller abschliessend fest.