Studienplatzbörse der HRK gefloppt

fzs (Berlin). In dieser Woche startete die von der Hochschulrektorenkonferen (HRK) entwickelte Online-Studienplatzbörse. Durch die Studienplatzbörse sollen die nach vorherigen Vergabeverfahren noch freien Studienplätze vergeben werden. „Die Studienplatzbörse zeigt deutlich, dass das Bildungssystem in der BRD völlig unterfinanziert ist. Bund und Länder sind aufgefordert, ausreichend Studienplätze zur Verfügung zu stellen, damit solch absurde Vergabeverfahren endlich der Vergangenheit angehören.“ fordert Florian Kaiser, Mitglied im Vorstand des freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs).

Der studentische Dachverband lehnt jeglichen Zwang zur Bewerbung auf einen Studienplatz ab. Die Vergabekriterien, zum Großteil die Abiturdurchschnittsnote oder Auswahltests sind nicht nur tendenziös, sondern sozial und kulturell selektiv. Dazu Anja Gadow, Mitglied im Vorstand des fzs: „Alle Studieninteressierten müssen die Möglichkeit haben, ein Studium ihrer Wahl an einem Studienort ihrer Wahl aufzunehmen. Dies ist notwendig, um die in Artikel 12 des Grundgesetzes festgeschriebene Freiheit der Berufswahl auch tatsächlich und in vollem Umfang umzusetzen. Jegliche Form von Auswahlverfahren führen zu einer Einschränkung dieses Grundrechts.“

Die Studienplatzbörse wird immer noch als großartiges Angebot für die Studierenden dargestellt. Doch nach dem Vergabechaos der letzten Semester, dass zu viele unbesetzten Studienplätzen trotz hoher BewerberInnenzahlen geführt hat, profitieren in der Hauptsache die Hochschulen. Florian Kaiser stellt fest: „Viele Hochschulen haben noch keine Zulassungsbescheide verschickt. Somit bewerben sich bei der Studienplatzbörse viele BewerberInnen, die eigentlich schon zugelassen sind. Hierin offenbart sich die Sinnlosigkeit solcher Vergabesysteme.“

Es ist bezeichnend, dass der Start der Online-Börse von einem technischen Problem begleitet wurde. Der Zugang zur Börse war zeitweise behindert. Dies zeigt deutlich, dass der Bedarf an Studienplätzen mal wieder völlig unterschätzt wurde. Wie sonst lässt es sich erklären, dass der Server durch die Überlast zusammenbrach?