Dieses Gespräch wurde jedoch gestern Abend von den Gewerkschaften und Arbeitgebern*innen abgesagt, weil sie sich ein offeneres Gesprächsformat gewünscht haben. Das Ziel des Gesprächs sollte eine Einigung im Streit um die Einordnung der Allgemeinen Hochschulreife und der beruflichen Ausbildung im DQR sein. „Es kann nicht sein, dass die Kultusmister*innen bei der Frage der Einordnung von Qualifikationsniveaus im DQR einen Alleingang machen. Durch den DQR könnten die Durchlässigkeit im Bildungssystem und die Anerkennung verschiedener Bildungswege verbessert werden. In diesem Zuge kann auch die Hochschule für Absolvent*innen einer dualen Berufsausbildung geöffnet werden“, so Salome Adam, Vorstandmitglied im fzs. Die Kultusmister*innen verstoßen mit ihrem Beschluss, die Allgemeine Hochschulreife auf Niveaustufe 5 und die dreijährige duale Ausbildung auf 4 einzuordnen, gegen den bisherigen Konsens über die „Gleichwertigkeit von schulischer und beruflicher Bildung“. Erik Marquardt, ebenfalls Mitglied im fzs-Vorstand: „Das Bildungssystem muss durchlässiger gestaltet werden. Wir haben deshalb die Kultusminister*innen in einem offenen Brief aufgefordert die Entwicklung wieder hin zu einem gerechterem Bildungssystem zu lenken. Wir fordern die Kultusminister*innen weiter auf keine intransparenten Gespräche zu führen, sondern ein Gespräch mit allen Expert*innen und Betroffenen. Kleinstaaterei ist hier kein Mittel. Intransparenz keine Lösung. Wenn diese wichtigen Entwicklungen durch Machtkämpfe einer kleinen Lobby aufgehalten werden, muss das Konsequenzen haben.“
Den offenen Brief finden Sie hier: www.fzs.de/extra/show/250814.html