Das Deutsche Studentenwerk (DSW) veröffentlichte eine aktuelle Statistik über Wohnraum für Studierende. Die Zahlen belegen die vom fzs seit langem geäußerte Kritik, dass viel zu wenig bezahlbarer Wohnraum für Studierende vorhanden ist.
„Vor allem aber wird nach wie vor viel zu wenig unternommen, um an dieser Situation etwas zu verbessern. Mehr als eine Verwaltung des dürftigen Status quo darf scheinbar nicht erwartet werden.“, zeigt sich Torsten Rekewitz, Vorstand des studentischen Dachverbandes fzs, enttäuscht. „Die Studierendenzahl ist allein im Jahr 2010 um etwa 150.000 gestiegen. Gleichzeitig entstanden in diesem Jahr nur rund 800 neue Wohnheimplätze. Angebot und Nachfrage klaffen viel zu weit auseinander.“
Aus Sicht des freien zusammenschlusses von studentInnenschaften wird sich die Lage dramatisch verschlechtern: „Klar ist, dass die Zahl der Studierenden glücklicherweise immer größer wird. Erste Auswirkungen waren ja bereits zu Beginn des laufenden Wintersemesters erkennbar. Überfüllte Hörsäle, zu wenig Lehrpersonal – und eben auch zu wenig bezahlbarer Wohnraum. Wenn nun noch sukzessive die doppelten Abiturjahrgänge in anderen Bundesländern an die Hochschulen drängen, droht die Lage zu eskalieren.“, befürchtet Christin Eisenbrandt, ebenfalls Mitglied im fzs-Vorstand.
„Es ist eigentlich schon fünf nach zwölf, um an dieser Situation noch etwas zu ändern. Wir erwarten, dass nun schnellstmöglich der Bund, die Länder und die Kommunen ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und in einem gemeinsamen Kraftakt alles unternehmen, um ausreichend neue Wohnheimplätze zu schaffen. Die Studentenwerke vor Ort müssen rasch finanziell in die Lage versetzt werden, Neubauten auf den Weg zu bringen oder vorhandene Wohnhäuser anzumieten. Außerdem dürfen die Mittel für den sozialen Wohnungsbau nicht länger Opfer eines finanzpolitischen Streichkonzerts sein. Wir erwarten Handlungen statt Lethargie und Aussitz-Haltung.“, fordert Torsten Rekewitz abschließend.