Ihr folgt nun eine Studiengebührenverfechterin, die das Hauptaugenmerk der Wissenschaftspolitik wohl weiterhin auf Exzellenz-, statt Breitenförderung richten wird. Vielfältige Probleme gibt es im Wissenschaftssystem jedoch vor allem abseits der Elfenbeintürme.
Hierzu erklärt Erik Marquardt, fzs-Vorstand:
„Wanka muss die Bolognareform endlich ernst nehmen. Ihre Vorgängerin hatte zuletzt die jährliche Bolognakonferenz ohne Angabe von Gründen abgesagt, obwohl die Umsetzung der Bolognareform stärker denn je kritisiert wurde. Die Studienreform ist bisher vor allem strukturell und nicht inhaltlich umgesetzt worden. Eine deutliche Verschlechterung der Studienbedingungen war die Folge. Für uns ist wichtig, dass die neue Ministerin schnell Inhalte anpackt und eine Bolognakonferenz im Sommer dieses Jahres abhält. Die Studienreform steht seit Jahren in der Kritik und die Politik darf hier nicht weiter die Augen verschließen. Wir hoffen, dass trotz der kurzen Amtszeit die Wissenschaftspolitik nicht auch noch unter wahltaktischen Gesichtspunkten leiden muss.“
Noch vor einem halben Jahr hatte die damalige niedersächsische Wissenschaftsministerin prophezeit, dass 2017 bundesweit Studiengebühren gezahlt werden müssten. Bei der Landtagswahl in Niedersachsen wurden allgemeine Studiengebühren jedoch abgewählt.
Hierzu Dorothea Hutterer, ebenfalls fzs-Vorstandsmitglied kritisch:
„Studiengebühren sind out und Wanka sollte versuchen in zu sein. Wanka muss von ihrem Studiengebührenkurs abweichen. Noch vor einigen Jahren hat sie sich als brandenburgische Wissenschaftsministerin gegen Studiengebühren ausgesprochen. Es ist nun an der Zeit das Kapitel der allgemeinen Studiengebühren zu schließen. Die Landtagswahl in Niedersachsen sollte ihr das verdeutlicht haben.“
Auch weitere drängende Probleme sollten von Wanka aufgenommen werden.
Katharina Mahrt, ebenfalls fzs-Vorstand, ergänzt abschließend:
„Doch auch eine Lösung im Konflikt um das Kooperationsverbot muss gefunden werden. Die soziale Infrastruktur für Studierende und eine längst überfällige Anpassung des BAföG sollten ebenso auf der Agenda stehen, wie eine Aufstockung des Hochschulpakts und der Ausbau von Masterstudienplätzen. Zudem sollte Ministerin Wanka dem gescheiterten Projekt „Deutschlandstipendium“ noch vor der Wahl Lebewohl sagen.“