Bündnis Forschungswende: „Deutlich mehr Partizipation und Transparenz in der Wissenschaftspolitik notwendig.“

Neben dem BUND, dem NABU und dem DNR haben auch der fzs und weitere Verbände aus Entwicklungszusammenarbeit und dem kirchlichen Umfeld die Forderungen entwickelt, die Grundlage für das neue Bündnis „Forschungswende“ sind. Das Ziel des Zehn-Punkte-Kataloges ist es, eine transparentere Forschungs- und Wissenschaftspolitik in Deutschland voranzubringen.

Hierzu erklärt fzs-Vorstand Erik Marquardt: „Hochschulen sind nicht die verlängerte Werkbank der Industrie, sondern haben einen gesellschaftlichen Auftrag. Mit einer wettbewerbsfixierten Wissenschaftspolitik tritt dieser gesellschaftliche Auftrag immer mehr in den Hintergrund. Extern besetzte Gremien an Hochschulen sind oft wirtschaftsdominiert und spiegeln die gesellschaftlichen Interessen ungenügend wieder. Gleiches lässt sich bei der Themenwahl großer Forschungsprojekte. Eine Beteiligung der Zivilgesellschaft, die für eine transparente und nachhaltige Wissenschaftspolitik erforderlich wäre, fehlt bislang weitestgehend. Die Zivilgesellschaft hat die Wissenscha zu lange im Elfenbeinturm gelassen. Damit muss jetzt Schluss sein. Deswegen arbeiten wir gemeinsam im breiten Bündnis „Forschungswende“ mit und unterstützen die Forderungen.“

Die Forderungen umfassen ebenfalls die stärkere Transparenz von Forschungsergebnissen und eine bessere Grundausstattung der Hochschulen. Auch die Einbindung der Zivilgesellschaft in Forschungsprojekte und die Einrichtung eines Wissenschaftsforums der Zivilgesellschaft sind Ziele, die das Bündnis erreichen möchte.

„Die starke Fixierung der Politik auf den Wettbewerb um drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte gefährdet die Wissenschaftsfreiheit. Zudem werden hauptsächlich kurzfristige, ökonomisch verwertbare Forschungsprogramme gefördert. Die Gemeinwohlorientierung tritt dabei in den Hintergrund. Konkurrenz steht transdisziplinären Ansätzen und einer nachhaltigen Forschung entgegen. Nur durch eine ausreichende Grundausstattung können sich die Hochschulen wieder langfristigen und gesellschaftlich relevanten Fragestellungen widmen.“, ergänzt Marquardt abschließend.

Die vollständigen Forderungen des Bündnisses und die aktuelle Liste der Unterzeichner*innen sind zu finden unter: www.dnr.de/aktuell/wissenschaftspolitik