Schleswig-Holstein: Mehr Weitsicht bei der Planung und Finanzierung von Studiengängen gefordert!

Katharina Mahrt, Vorstand des fzs: „In Schleswig-Holstein sollen in Zukunft Lehrkräfte für die Sekundarstufe II an zwei Standorten ausgebildet werden, wofür an der Universität Flensburg insgesamt 13 Fächer auf das notwendige Maß aufgebaut werden sollen. Die Unis Kiel und Flensburg sollen dadurch in einen Wettbewerb beim Lehramtsstudium getrieben werden. Eine Landesregierung, die im Koalitionsvertrag die massive Unterfinanzierung der Hochschulen anerkennt, sollte aber alles dafür tun, diese Unterfinanzierung abzubauen, statt neue Strukturen zu etablieren, die für alle Studierenden noch schlechtere Studienbedingungen bedeuten werden! Wettbewerb zwischen unterfinanzierten Hochschulen ist absurd und Studiengänge werden nicht im Handumdrehen geschaffen, sondern durch langfristige, sensible und realistische Planung. Wir erleben in zahlreichen Bundesländern kurzsichtige Hochschulpolitik, welcher der Blick für die Bedarfe der Studierenden und nötiger Weitblick fehlt. Hochschulen rein als Standortfaktoren zu betrachten ist falsch und wird sich beim nächsten Haushaltsentwurf bitter rächen. Eine unkoordinierte Hochschulpolitik ist mit der desolaten Finanzlage der Länder nicht zu machen und wird die Mängel an den Hochschulen nie beseitigen, sondern nur verschärfen.”

Jan Cloppenburg, ebenfalls Vorstand des fzs, formuliert abschließend den Bedarf einer ausfinanzierten Hochschullandschaft: „Die Bundesländer müssen die Studienqualität an den Hochschulstandorten verbessern, statt Wettbewerb zwischen Hochschulen zu initiieren und Bildung zum Spielball der politischen Tageslaune zu machen. Diese Politik trägt politische Einzelinteressen auf dem Rücken der Studierenden aus und muss am Ende scheitern.”