Festival contre le racisme: Gegen den rassistischen Normalzustand

Sandro Philippi vom Vorstand des freien zusammenschluss von Student*innenschaften legt dar:“Rassismus ist in Deutschland leider Normalzustand. Es ist kein Wunder, dass die menschenfeindlichen Pegidaktionen mit ihrer angeblichen Angst vor Überfremdung so viele Deutsche auf die Straßen lockt. Bis 2012 zeigte die Studie „Deutsche Zustände“ 10 Jahre lang den Rassismus dieser Gesellschaft auf. Fast die Hälfte der Befragten dieser Untersuchung behaupteten, in Deutschland würden zu viele Ausländer*innen leben. Noch immer erscheinen im Zweijahres-Takt die Leipziger Mitte-Studien, die ebenfalls diese Thematik empirisch beleuchten. Dieses verblendete Denken spiegelt sich in der restriktiven Migrations- und Asylpolitik Deutschlands und der EU wider.“

Bodo Steffen vom AStA der Uni Hannover erklät: „Wir freuen uns sehr, dass über 5.000 Menschen am Freitag zum Open-Air-Konzert im Welfengarten gekommen sind. Nach den erschreckenden Meldungen über rassistische Übergriffe und deren unfassbare Ausmaße, durch hannoversche Polizeibeamte, war dies ein wichtiges und deutliches Signal. Mit der jetzt anschließenden inhaltlichen Veranstaltungsreihe, wollen wir langfristig Menschen dazu anregen, ihre Positionen zu hinterfragen und den rassistischen Konsens der Mehrheitsgesellschaft zu brechen. Wir freuen uns, wenn Menschen anfangen sich zu organisieren und beginnen, sich politisch gegen Diskriminierung und ausgrenzende Denkmuster zu engagieren. Schwerpunktthemen der Veranstaltungsreihe sind in diesem Jahr rassistische Polizeigewalt, das NSU-Netzwerk und die menschenfeindliche Asyl- und Migrationspolitik Deutschlands – bzw. der EU.“

„Wenn man bei einem Vortrag zum Thema Flucht, Asyl und Menschenrechte 100 Leute erreicht, so finde ich das großartig. Das festival wird super angenommen! Leider liegt das auch daran, dass wir mit dem festival contre le racisme endlich mal das Thema Rassismus auf unserem Campus offen ansprechen – etwas, was sonst so gut wir gar nicht thematisiertwird. Daher überlegen wir bereits, wie man das festival für das nächste Jahr noch weiterentwickeln kann. “ so Yasmin, vom AStA der Uni Regensburg.

Eine Weiterentwicklung passiert vor allem durch im Zuge der Organisation geschlossenen Bündnisse. Betroffene und solidarische Gruppen vom AStA bis zu lokalen Vereinen und Kampagnen wurden in Kontakt gebracht. Sie schaffen nachhaltige Effekte und machen so die besondere Reichweite des Festivals aus. Eine Reichweite, die Gegner*innen des Festivals allerdings auch zu Störungen animiert. So wurde das Bamberger festival contre le racisme Besuch von einigen Rechten gestört. Davon lassen sich die Engagierten jedoch nicht abschrecken. Auch in den kommenden Wochen gibt es noch viele Veranstaltungen – ob in Paderborn, Franfurt/Oder, Rostock oder Braunschweig.

Das festival contre le racisme wird vom freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs e.V.) und dem Bundesverband ausländischer Studierender (BAS e.V.) koordiniert und von den Studierendenschaften vor Ort organisiert. Hintergrundinformationen über das festival contre le racisme und zu den örtlichen Aktionen, finden Sie auf der Kampagnenwebseite: www.contre-le-racisme.de