Aus der Pressemitteilung des statistischen Bundesamtes vom 05. August 2021 geht hervor, dass auch 2020 die Zahl der BAföG Empfänger*innen – trotz Pandemie – weiter gesunken ist. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte dazu unter der irreführenden Überschrift „BAföG Förderung deutlich gestiegen“ eine außerordentlich positive Darstellung des Abwärtstrends veröffentlicht.
Der freie zusammenschluss von student*innenschaften fzs (bundesweiter studentischer Dachverband) äußert sich:
„Dass die Förderquote 2020 erneut um 6% gesunken ist, während hunderttausende Studierende wegen der Pandemie zusätzlich in Geldnot geraten sind, zeigt, dass eine echte BAföG-Reform überfällig ist. Anpassungen reichen nicht, es braucht eine grundlegende Neustrukturierung. Die starke Rückläufigkeit der Teilförderungen zeigt zudem, dass man schon ziemlich arm sein muss, um überhaupt noch BAföG zu erhalten.“
Carlotta Kühnemann (fzs Vorständin)
„Zynisch ist, dass das BMBF sich heute lediglich zu der gestiegenen durchschnittlichen Bedarfssatzhöhe geäußert hat, die für viele trotzdem nichtmal annähernd zum Leben reicht. Ministerin Karliczek schönt die Zahlen schonungslos und realitätsfern. Hier wird ideologische Politik auf den Rücken von Millionen Studierenden betrieben, weil eine Abkehr der aktuellen Förderlogik auch eine Abkehr vom konservativen Familienbild bedeutet.“
Jonathan Dreusch (fzs Vorstand)
Mehr Informationen, auch zur grundsätzlichen Auslegung der Statistiken, auf bafoeg50.de/bafoeg/