Im Bundeskabinett wurde heute der 22. BAföG-Bericht der Bundesregierung veröffentlicht, der sich mit der Entwicklung des BAföG zwischen 2017 und 2020 befasst. Für den freien zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) zeigt dieser erneut wie dringend eine BAföG-Reform nötig ist.
„Der neue BAföG-Bericht macht deutlich, was wir bereits seit Jahren kritisieren. Immer weniger Studierende erhalten überhaupt BAföG und zum Überleben reicht nicht einmal der BAföG-Höchstsatz. Wenn nur noch unter 11% aller Studierenden gefördert werden ist das deutlich zu wenig und zeigt die Unzulänglichkeit des aktuellen Systems. Das die Freibeträge und Förderbeträge nicht mehr angemessen sind wird bei genauer Betrachtung der Zahlen schnell deutlich. Schon die Wohnkostenpauschale von 325€ reicht fast nirgendwo auch nur für ein WG-Zimmer. Die von der Ampelkoalition im Koalitionsvertrag festgehaltene BAföG-Reform ist also längst überfällig und muss so bald wie möglich kommen. Die Zusage von Ministerin Stark-Watzinger die Reform noch vor dem Wintersemester 2022/23 umsetzen zu wollen begrüßen wir daher sehr.“, ist Matthias Konrad aus dem Vorstand des fzs überzeugt.
„Wenn uns der neue BAföG-Bericht eines zeigt, dann das unsere Kampagne „50 Jahre BAföG – (K)ein Grund zu feiern!“ mehr als nötig war. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt gemeinsam dranbleiben und der neuen Bundesregierung und besonders Frau Stark-Watzinger klar machen, dass die BAföG-Reform ein Projekt ist, das lieber heute als morgen angegangen werden muss. Wir werden diese Reform eng begleiten und immer wieder aufzeigen wo die Reform nicht ausreichend ist. Denn eine Absenkung des Darlehensanteils ist nicht ausreichend, das BAföG muss ein Vollzuschuss werden, es braucht gerade in der aktuellen Situation schnell den Notfallmechanismus und eine Digital- und Lernmittelpauschale und das ist nur der Anfang. Nur so können wir dafür sorgen das aus dem BAföG wieder eine Studienfinanzierung werden kann die wenigstens einer Großzahl von Studierenden wirklich helfen kann.“, ergänzt Lone Grotheer aus dem Vorstand des fzs.