Weitere Studiengebührenpläne der TU München

Die TU München ist weiter auf dem Weg, Studiengebühren in Höhe von mehreren Tausend Euro pro Semester einzuführen. Der freie zusammenschluß von studentInnenschaften (fzs) und das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) wenden sich gegen diesen Vorstoß. Unter dem Motto „Selber denken, nicht denken lassen“, stellte der Präsident der TU München ein Konzept vor, welches auch die Einführung von allgemeinen Studiengebühren, genannt Bildungsbeiträge, vorsieht.

„Vor dem Hintergrund, dass die TU München am Projekt beteiligten Studierenden dafür lobt, dass sie selbst gedacht hätten, stellt sich uns die Frage, warum die TU München das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) für sich denken lassen mußte, obwohl sie doch so viel Wert aufs Selberdenken legt,“ so Lars Schewe, Mitglied des Vorstands des fzs. „Schließlich ist das Projekt vom CHE angestoßen worden, welches Partner für die Umsetzung seines Studiengebührenmodells suchte.“ „Es geht weiter um die Akzeptanzbeschaffung für allgemeine Studiengebühren, deshalb auch die Betonung der ‚Vorteile‘ der zahlenden Studierenden“, so Klemens Himpele, Geschäftsführer des ABS. „Auf die Abschreckungswirkung hoher Schulden wird in den Verlautbarungen der TU München nicht eingegangen“, so Himpele weiter, “ aber gerade diese führt zu einer Verschlechterung der Zugangsmöglichkeit für Menschen aus ‚bildungsfernen‘ Schichten.“

„Eine verschworene ‚unternehmerische Solidargemeinschaft‘, wie sie dem Präsidenten der TU München vorschwebt, hat in einer demokratischen Gesellschaft keinen Platz“, so Lars Schewe. „Was uns darüber hinaus überrascht hat, war auch, daß sich die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung zu dieser Pervertierung des Begriffs ‚Solidargemeinschaft‘ hergibt und die mit dem Pilotprojekt verbundenen Maßnahmen unterstützt“, so Schewe weiter.