Langzeitstudiengebühren durch die Hintertür

Dieses Anliegen wurde von der Universität Potsdam an das Studentenwerk herangetragen. Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) sieht hier den Versuch einer versteckten Einführung von Langzeitstudiengebühren. „Wer die Regelstudienzeit um nur drei Semester überschreitet, soll zukünftig 55 Euro anstelle der regulären 40 Euro zahlen“, kritisiert Christine Scholz, Mitglied im Vorstand des bundesweiten studentischen Dachverbands, „Bei einer Überschreitung um sechs Semester, soll sich der Beitrag dann sogar auf 100 Euro erhöhen.“

Der fzs appelliert an die Mitglieder des Verwaltungsrates, ihre Entscheidung gut zu überdenken: „Eine Überschreitung der Regelstudienzeit geschieht nicht ohne Grund. Häufig handelt es sich bei den sogenannten Langzeitstudierenden um Studierende mit Kind oder Studierende, die neben dem Studium arbeiten müssen. In dieser Situation ist es zynisch, die Betroffenen mit Gebühren noch weiter unter Druck zu setzen“, so Scholz, „Gerade von einem Studentenwerk, das für die sozialen Belange der Studierenden verantwortlich ist, wäre solch ein Zeichen fatal.“

Der fzs wies in diesem Zusammenhang auch auf die Position des Deutschen Studentenwerks (DSW) hin. Das DSW bekräftigt immer wieder, dass Studierende, die die Regelstudienzeit überschritten haben, unterstützt werden müssen und es falsch sei, sie mit Gebühren zu bestrafen. Eine Überschreitung der Regelstudienzeit liegt laut fzs häufig auch an den miserablen Studienbedingungen. „Es ist nicht nur ungerecht, sondern schlicht falsch, die Schuld dafür den Studierenden zu zuschieben“, so Scholz abschließend.

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