Gewerkschaften und Studierendenvertretung kritisieren Deutsche Burschenschaft (DB)

In einer gemeinsam erstellten Zeitung fassten sie ihre Kritik zusammen und stellten sie heute der Öffentlichkeit vor. Wie auch in den letzten Jahren treffen sich in der Woche nach Pfingsten Burschenschafter der Deutschen Burschenschaft (DB) in Eisenach. In diesem Jahr findet das Treffen in der Zeit vom 3.-6. Juni statt.

Dr. Renate Hemsteg v. Fintel, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Verwaltungsstelle Eisenach/ Gotha sagte: „Unsere besondere Sorge gilt den rechtsextremen Tendenzen in der Deutschen Burschenschaft. Und auch das Frauenbild der Burschenschaften erscheint uns nicht tragbar.“

Die Zeitung soll in den Eisenacher Betrieben und in der Innenstadt verteilt werden und eine Chance zur Auseinandersetzung sein. Der DGB hofft auf Resonanz in der Bevölkerung, um die politische Auseinandersetzung weiter zu führen. „Wir möchten mit der Bevölkerung diskutieren, was dahinter steckt“, so Klaus Schüller vom DGB Thüringen. Diskussionen mit Burschenschaftern an den Infoständen während des Burschentages sieht man gelassen entgegen: „Unsere Jugendlichen aus den Betrieben haben sich vorbereitet und sind diskussionsbereit“, so Mark Seeger Jugendsekretär der Verwaltungsstelle Eisenach/ Gotha.

Aus Sicht der bundesweiten studentischen Interessenvertretung ergänzte Gerd Krauss vom fzs: „Die gewählten studentischen Vertretungen müssen für alle Studierenden eintreten, nicht nur weisse deutsche Männer. Wir geraten damit zwangsläufig in Gegensatz zu Burschenschaften, die keine Frauen aufnehmen und keine Ausländer. Darüber hinaus stehen die Verbindungen für die dunkelsten Seiten der Geschichte der Studierenden in Deutschland, etwa der Bücherverbrennung 1933.“

Gerd Wiegel vom Projekt Konservatismus und Wissenschaft e.V., in Thüringen tätig für das Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Gotha (MOBIT), bestätigte die Bedenken der Gewerkschafter und studentischen Vertretungen. Das Projekt erforscht seit nunmehr zehn Jahren Geschichte und Gegenwart der studentischen Verbindungen und gelangte dabei zu erschreckenden Ergebnissen: „Die Verbindungen zwischen den Burschenschaften und der rechtsextremen Szene sind vielfältig und lassen sich sowohl personell als auch ideologisch nachweisen.“

Weitere Infos: MOBIT: www.mobit.org Untenstehend könnt ihr euch die Zeitung: „Falsch verbunden. Burschenschaften im Zeichen der Wartburg“ herunter laden.