Bildungsbiographien von Mädchen und Jungen weisen in Deutschland gravierende Unterschiede auf. Dem bildungspolitischen Erfolg, dass Mädchen und junge Frauen hervorragende Schulleistungen erbringen, stehen nach wie vor strukturelle Probleme in insbesondere in der Berufsausbildung und an Hochschulen sowie beim Übergang junger Frauen in den Beruf gegenüber. Die Bildungspolitik ist gefordert, strukturelle Nachteile von Mädchen und jungen Frauen Berufsbildung und Hochschule abzubauen und ein stärkeres Augenmerk auf die Schulleistungen von Jungen zu richten. Aufgabe von Bund und Ländern ist es, verbindliche Empfehlungen für ein entsprechendes Bildungsangebot an Hochschulen und in der beruflichen Bildung für Mädchen und junge Frauen zu machen und gezielte Schulangebote für Jungen zu fördern. Die Studie von Anke Burkhardt zum Thema geschlechtsspezifische Selektion im Bildungswesen problematisiert die differenzierten Bildungsbiographien von Frauen und Männern und zeigt den bildungspolitischen Handlungsbedarf.