DAAD-MV diskutierte neues Aktionsprogramm

BONN. Auf seiner Mitgliederversammlung beschloss der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), im Laufe des Jahres eine ausführliche Debatte mit Hochschulen und Studierenden über die Zukunft der Internationalisierung der Hochschulen zu führen. Die Vorlage des Vorstands für ein Aktionsprogramm wurde dabei in erster Lesung ausführlich diskutiert und schließlich als Diskussionsgrundlage verabschiedet. „Die Studierenden haben sich hierbei maßgeblich eingebracht. Wir konnten wie bereits letztes Jahr deutliche Akzente setzen!”, zeigt sich Colin Tück vom Vorstand des freien zusammenschlusses von studentInnenschaften (fzs) erfreut über die Debatte.

Wie schon letztes Jahr haben sich fzs und Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) auch dieses Jahr im Vorfeld der DAAD-MV für eine hohe studentische Beteiligung eingesetzt. Letztes Jahr hatten die Studierendenschaften auf der DAAD-MV eine Erhebung zu Sprachkursen an den Hochschulen angestoßen. Die Zwischenergebnisse wurden heute im Bonner Wissenschaftsforum während der DAAD-MV bekannt gegeben. Der Zwischenstand zeigt, dass die Tendenz zu gebührenpflichtigen Sprachkursen sehr deutlich ist. „Dies ist eine bedauerliche Entwicklung”, so Johannes Glembek, Geschäftsführer des BAS und Vorstandsmitglied beim DAAD. „Die Sprachkurse an den Hochschulen müssen gebührenfrei angeboten werden, um allen Studierenden eine Teilnahme zu ermöglichen. So kann die Internationalisierung vorangetrieben werden!”

Das Aktionsprogramm soll die Leitlinien für die Arbeit der nächsten Jahre abstecken. Von den Studierenden wurde besonders die geplante Erhebung von Betreuungsgebühren für ausländische Studierende kritisiert: „Die Betreuung ausländischer Studierender ist elementare Aufgabe der Hochschulen”, so Glembek weiter. „Gebühren wirken kontraproduktiv: Wir müssen mehr ausländischen Studierenden ein Studium in Deutschland ermöglichen, und zwar nicht nur den gut betuchten!” Angesichts der kurzfristigen Vorlage des Papiers wurde dieses auf Anregung der Studierendenschaften und vieler Hochschulen lediglich als Diskussionsgrundlage zur Kenntnis genommen.