Lohnkürzungen? Nicht mit uns!

fzs fordert eine bundesweite tarifliche Absicherung für studentische Beschäftigte an Hochschulen

Parallel zur Sitzung der FinanzministerInnen der Länder ruft die bundesweite „Tarifvertragsinitiative studentische Beschäftigte“ Studierende aus allen Bundesländern zur Teilnahme am Aktionstag in Berlin auf. Gefordert wird die Rücknahme der erfolgten Lohnkürzungen bei studentischen Beschäftigten an den Hochschulen in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und Rheinland-Pfalz sowie eine tarifliche Absicherung für alle studentischen ArbeitnehmerInnen an wissenschaftlichen Einrichtungen in der Bundesrepublik.

Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) unterstützt diese Forderungen und ruft zu breiter Beteiligung an der Protestaktion auf. „Wir wollen die FinanzministerInnen der Länder wieder an den Verhandlungstisch zum Bundesangestelltentarif bitten“, erläutert fzs-Vorstandsmitglied Jens Wernicke die geplante Aktion vor dem Gebäude des Bundesrates. Im neu gestalteten Bundesangestelltentarifvertrag (BAT) wären nach Forderungen der Gewerkschaften GEW und ver.di endlich alle studentischen ArbeitnehmerInnen an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen berücksichtigt worden. Bisher arbeiten diese ohne tariflich abgesicherte Rechte und zu Niedrigstlöhnen. Mit der Kündigung der Arbeitszeittarifverträge im öffentlichen Dienst, die im Frühjahr zum Abbruch der BAT-Verhandlungen geführt hatten, haben sich die Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten noch weiter verschlechtert. Mit dem Abbruch der Verhandlungen ist nämlich nicht nur die Aussicht auf Berücksichtigung im BAT in weitere Ferne gerückt – darüber hinaus wurde in mehreren Bundesländern ein Zusammenhang zwischen der Kündigung des BAT und den Arbeitsverhältnissen der studentischen Beschäftigten konstruiert, und damit Lohnkürzungen begründet.

„Diese Kürzungen sind eine unglaubliche Dreistigkeit. Das reale Kürzen der Löhne im öffentlichen Dienst wird nach elf Jahren ohne Lohnanpassung für die studentischen Beschäftigten dazu benutzt, um auch in diesem Bereich Kürzungen zu legitimieren“, meint fzs-Vorstandskollegin Nele Hirsch. „Wer zur Finanzierung des Studiums auf einen Zuverdienst angewiesen ist, kann sich eine Tätigkeit an der eigenen Hochschule nun erst recht oft nicht mehr leisten. An vielen Hochschulen beträgt der Stundenlohn unter 4 Euro“

Die Aktion der studentischen Beschäftigten findet am Donnerstag, den 2.12.2004, ab 11:00 Uhr, vor dem Bundesratsgebäude, Leipziger Straße1 – 7 (5 min vom S-Bahnhof Potsdamer Platz) statt.