Die zwei Studenten der FH Bielefeld Eike Korfhage und Henning Wallerius sind im Rahmen ihrer journalistischen Tätigkeiten rund um den G8 Gipfel grundlos verhaftet worden und im russischen St. Peterburg zu 10 Tagen Haft verurteilt worden.
Die beiden Fotographiestudenten eine Fahrradkarawane von G8-Kritikern als Teil ihrer Studienarbeit begleitet. Sie hatten unter anderem für das Bielefelder Capusradio Hertz 87.9 von ihrer Reise berichtet.
Am Montagmorgen, dem 10. Juli gegen 2 Uhr wurden sie von der russischen Miliz vor ihrer Unterkunft verhaftet. Nach zwölf Stunden wurden sie einer Haftrichterin vorgeführt, die die Entscheidung aber zunächst aufschob. Am Dienstag fanden die Verhandlungen statt. Ihnen wurde „Urinieren in der Öffentlichkeit“ vorgeworfen – ein Bagatelldelikt, das eigentlich auch mit einer Geldstrafe von etwa 15 € hätte belegt werden können. Die Tat streiten die beiden Angeklagten ab. Alles spricht dafür, dass zum G8-Gipfel am Wochenende (15.-17.7.) eventuelle G8-Kritiker ruhiggestellt werden sollten.
Die beiden haben mittlerweile Kontakt zur deutschen Botschaft in Russland aufnehmen können und sind auch schon vom deutschen Konsulat in St. Petersburg besucht worden besucht worden.
Freilassung
Der AStA der FH Bielefeld hat eine Unterschriftenkampagne zur Unterstützung der Freilassung ins Leben gerufen. Bitte unterschreibt diese online unter: campus.fh-bielefeld.de/freedom.php
Weitere Informationen
Dokumentation aus Seiten von Radio Hertz 87.9
Update vom 16.07.2006
Die beiden Bielefelder Studierenden sind freigelassen und umgehend nach Estland abgeschoben worden. MenschenrechtlerInnen berichten von zahllosen weiteren Festnahmen unter fadenscheinigen Gründen. Bis gestern holte die Polizei ca. 80 MenschenrechtlerInnen aus den Zügen Richtung St. Petersburg, in der Stadt selbst nahm die Polizei bisher 200 Demonstrierende fest.