Profs benoten?!

Beim Internetdienst „meinProf.de“ können Studierende ihre Meinung über die Lehr- und Lernqualität ihrer Dozenten abgeben und sich gleichzeitig darüber informieren, welche Professoren wie abschneiden – 150.000 Urteile über 24.000 Dozenten versammelt die Webseite inzwischen. Nachdem sich einige ProfessorInnen schon im Januar über meinprof.de beschwert hatten, traf der Berliner Datenschutzbeauftragte mit seiner jüngsten Kritik das Sommerloch und hat dadurch die Aufmerksamkeit der Medien sicher: die von einigen Studierenden betriebene Webseite würde die Persönlichkeitsrechte der ProfessorInnen verletzt, er fordert, dass Profs erst nach ihrer ausdrücklicher Erlaubnis aufgenommen werden dürfen, da bewertete Profs mit massiven Nachteilen rechnen könnten, unter anderem auch bei der Vergabe von Drittmitteln, da die GeberInnen sich auf meinprof.de ein Bild machen könnten.

Die fünf studentischen Betreiber argumentieren, dass man sich mit eMail-Adresse und IP-Nummer identifizieren muss um Bewertungen abzugeben und Beleidigungen von der Seite entfernt würden. Außerdem seien ProfessorInnen in Deutschland ohnehin unkündbar wären und Drittmittel würden auch nicht in die Lehre fließen. Das Anschreiben von zehntausenden Professoren sei zudem finanziell unmöglich.

Bis Ende August haben die ehrenamtlichen Macher an der TU Berlin noch einmal Gelegenheit sich zu äußern und wesentliche Funktionen auf der Seite zu ändern. Gibt es dann keine Einigung mit dem Datenschutzbeauftragten, hat dieser Bußgelder von bis zu 250.000 Euro angekündigt. (pj)

Link: meinprof.de