Die unter dem Stichwort „Generation Praktikum“ geführte Diskussion um die Situation junger PraktikantInnen ist keineswegs auf die Bundesrepublik begrenzt, sondern hat längst eine europäische Dimension angenommen: Prekäre Beschäftigungsverhältnisse nehmen in allen Mitgliedsstaaten der EU immer stäker zu. Junge Menschen sind von dieser Entwicklung besonders betroffen. Sie haben große Probleme, Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden und müssen unter prekären Bedingungen wie Niedriglöhnen, flexibelsten Arbeitszeiten und geringer sozialer Absicherung arbeiten.
Eine häufig auftretende, aber auch besonders prekäre Beschäftigungsform sind sog. Schein-Praktika. Dabei handelt es sich reguläre Arbeitstätigkeiten, die von „PraktikantInnen“ ausgeübt werden – und den einstellenden Unternehmen damit hohe Lohnkosten ersparen.
Sechs europäische PraktikantInnenorganisationen, darunter die deutsche DGB-Jugend, haben deshalb eine europaweite Petition an das Europäische Parlament gestartet, um europaweit einheitliche Mindestnormen und -standards zu Praktika zu verabschieden. Der Petitionskatalog enthält eine zeitliche Begrenzung von Praktika, einen landesüblichen Mindestlohn, soziale Absicherung sowie eine Verknüpfung des Praktikums mit der entsprechenden Ausbildung beinhalten. Darüber hinaus wird das Parlament aufgefordert, die Situation von PraktikantInnen statistisch zu berücksichtigen und eine vergleichende Studie zu den einzelnen Praktikumsformen zu produzieren. Die Petition wird vom fzs unterstützt.