Faire Praktikumsverhältnisse schaffen!

Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) sieht sich angesichts der neuen Untersuchung der Situation von Praktika in seiner Forderung nach einer gesetzlichen Regel bestätigt. Es ist keine neue Erkenntnis, dass die Situation von Studierenden in Praktika in vielen Fällen sehr prekär ist. Heute veröffentlichte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales eine Studie des Internationalen Instituts für Empirische Sozialökonomie (inifes) zur Situation der Generation Praktikum. Darin wird das erschreckende Ausmaß der Ausbeutung wieder deutlich. Der Studie zufolge sind Praktika in der Mehrheit unvergütet und verhelfen kaum zur Festanstellung.

Der fzs fordert seit langem eine angemessene Vergütung für Praktikantinnen und Praktikanten. Dazu erklärt Florian Hillebrand vom fzs-Vorstand: „Absolventinnen und Absoventen leisten häufig erst einmal einige Praktika ab, für die sie kein Geld bekommen. Die Studienfinanzierung fällt in dieser Zeit auch weg. Hier besteht ein erheblicher Handlungsbedarf.“

Der fzs betont die Dringlichkeit einer solchen Regelung: „Es ist höchste Zeit für ein Bundesgesetz zur Regelung fairer Bedingungen in Praktika“, erklärt Hillebrand. „Ein solches Gesetz muss eine Mindestvergütung und eine Maximaldauer eines Praktikums regeln.“

Die Studie weist auch nach, dass Praktika beim Berufsstart nicht behilflich sind. Eine Festanstellung im Anschluss erhalten nur wenige. Der fzs weiß seit langem, dass Praktika in vielen Fällen nicht betreut sind. „Diese Praktika nutzen nur den Unternehmen. Viele junge Menschen müssen nach ihrem Studium eine Reihe von Praktika unter schlechten Bedingungen absolvieren, ohne dass das ihre Berufschancen steigert“, fordert fzs-Vorstandsmitglied Regina Weber.

Aus Sicht des fzs sollen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zukünftig belegen, dass ein Praktikumsverhältnis vorliegt und keine reguläre Beschäftigung.