Nicht reisen, sondern handeln!

Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) kritisiert anlässlich des Besuchs von Kanzlerin Merkel an der Universität Lüneburg die Bildungspolitik der Bundesregierung. Im Rahmen ihrer Bildungsreise scheint sich die Regierungschefin vor allem im Lichte scheinbar innovativer Konzepte sonnen zu wollen. Greifbare Verbesserungen für das Bildungssystem könnte sie aber vielmehr durch richtige Weichenstellungen in Parlament und Regierung bewirken.

„Wir wollen keine Bildungsreisen und auch keinen Bildungsgipfel. Die Missstände sind lange bekannt, völlig gleich ob man die Zahlen nun dem statistischen Bundesamt, der OECD-Studie oder auch dem Euro-Student Survey entnimmt. Es besteht kein Zweifel: Deutschland hat in puncto Bildung Nachholbedarf. Jetzt helfen keine Sonntagsreden – Taten müssen folgen“, erklärt Bianka Hilfrich, Mitglied des fzs-Vorstands.

Ein drängendes Problem stellen etwa die Hochschulzulassungen dar. Hierzu erklärt Florian Keller, ebenfalls Mitglied im fzs-Vorstand: „Der Wirrwarr der Zulassungsbeschränkungen nimmt immer weiter zu. 65% der Fachhochschulstudiengänge und 50% der Studiengänge an Universitäten unterliegen bereits Zulassungsbeschränkungen – Tendenz steigend. Die Mehrheit der Studierwilligen musste bereits zum Wintersemester 2005/06 Zulassungsverfahren, zum Teil auch hochschulinterne Verfahren, durchlaufen um einen Studienplatz zu bekommen. Diese Verfahren sind für Studierende oft mit hohen Kosten verbunden – wir verbitten uns daher jegliche Glorifizierung solcher Mechanismen.“

In weniger als zwei Wochen findet Merkels Bildungsreise ihren Abschluss beim dem in Dresden stattfindenden Bildungsgipfel. Ein Maßnahmenkatalog wurde bereits im Vorfeld entwickelt. „Doch ob dieser ausreicht um signifikante Verbesserungen zu entfalten? Wir bleiben skeptisch und erarbeiten auf dem alternativen Bildungsgipfel, der zeitgleich in Dresden stattfindet, eigene Konzepte“, so Bianka Hilfrich abschließend.