Wer braucht schon Apotheker*innen?

Das sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst zwingt seinen Hochschulen trotz stark steigender Studierendenzahlen massive Stellenkürzungen auf. Begründet wird dies mit dem demographischen Wandel. Jedoch wurden weder die doppelten Abiturjahrgänge, noch die Aussetzung der Wehrpflicht miteinberechnet. Aus diesem Grund liegt die vom Ministerium prognostizierte Zahl der Erstimmatrikulierten in diesem Semester 50 % unter der Zahl der tatsächlich Immatrikulierten an der Universität Leipzig.

„Dass die sächsische Regierung weiter an den Kürzungsplänen im Hochschulbereich festhält, ist eine Farce. Es gibt keine überzeugenden Gründe für diese Politik, weil weder die Studierendenzahlen noch das Wirtschaftseinkommen des Landes eingebrochen sind. Außerdem hat sich das sächsische Wissenschaftsministerium über zwei Jahre lang mit dem neuen Hochschulentwicklungsplan befasst; die Hochschulen hatten jetzt aber nur einen Monat Zeit die zu kürzenden Stellen zu benennen“, moniert Salome Adam, Mitglied im Vorstand des freien zusammenschlusses von studentInnenschaften.

Wie das Rektorat gestern bekannt gab, wird unter anderem das komplette Institut für Pharmazie an der Universität Leipzig geschlossen; es war der einzige Pharmaziestudiengang in ganz Sachsen. „Dies ist eine fatale Entwicklung – wenn in Bundesländern elementare Studiengänge einstampft werden, um somit den Kürzungen im Bildungsbereich gerecht zu werden. An dieser Stelle muss die Bundesregierung umgehend eingreifen. Gelder über Hochschulpakte haben nie ausgereicht. Daher muss das Kooperationsverbot abgeschafft werden. Die Zeit für die Diskussion über eine dauerhafte und nachhaltige Finanzierung der Bildung mit allen Beteiligten ist überreif“ so Christin Eisenbrandt, ebenfalls fzs-Vorstand, abschließend.